piwik no script img

■ „Wir verbeugen uns vor diesen Studenten“

Im März konstituierte sich in Teheran nach Jahren der Illegalität der Iranische Schriftstellerverband. Gestern veröffentlichte der Vorstand eine Erklärung zu den Studentenprotesten, die wir hier in Auszügen, frei übersetzt, dokumentieren:

„... Wir verurteilen den Überfall auf ein Studentenwohnheim, dessen Bewohner das wichtigste Grundrecht verteidigt haben: das auf Meinungsfreiheit. Es ist ein Angriff auf alle Menschen, die die Freiheit des Wortes verteidigen. Wir verbeugen uns vor diesen Studenten, die gegen die Einschränkung der Meinungsfreiheit eingetreten sind. Wir solidarisieren uns mit ihnen. Wir fordern, daß die Verantwortlichen schnell vor ein öffentliches Gericht gestellt werden – ebenso die Verantwortlichen für die Mordserie (an Intellektuellen Ende vergangenen Jahres, d. Red.). Wir fordern, daß jene, die die Befehle für den Überfall gegeben haben, von ihren Posten entfernt werden. Wir fordern, daß alle Studenten, die festgenommen worden sind, ohne jede weitere Verfolgung freigelassen werden. Wir fordern, daß der von Parlamentsabgeordneten vorgelegte Entwurf zu einem Pressegesetz nicht auf die Tagesordnung des Parlaments kommt. Wir fordern, daß die Verbote von Zeitungen wie Salam [...] wieder rückgängig gemacht werden und daß in Presseverfahren nur die für die Presse zuständigen Gerichte befaßt werden, unter Anwesenheit von Schöffen aus der Bevölkerung. Wir verurteilen die Gewalt, die der Gesellschaft aufgezwungen wurde. Wir solidarisieren uns mit den Forderungen der Studenten und hoffen, daß die zivilen Institutionen unseres Landes aufblühen, die Meinungsfreiheit institutionalisiert wird.“

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen