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Pogromstimmung gegen Einwanderer

■ Massive Übergriffe auf Marokkaner im nordspanischen Terrassa

Madrid (taz) – „Scheiß Mauren!“ und „Araber raus!“ schallt es seit Tagen durch die Straßen von Terrassa. Hunderte ziehen abends durch die nordspanische Industriestadt und bewerfen Läden marokkanischer Einwanderer mit Steinen. Ein junger Nordafrikaner wurde am Mittwoch abend nach der bisher größten Demonstration mit schweren Stichverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.

„Die Immigranten haben Angst. Keiner geht mehr auf die Straße“, beschreibt Mustafa Abajtour, Sprecher des Marokkanischen Einwanderervereins, die Stimmung. Die Auseinandersetzungen begannen auf dem Stadtfest am vorigen Sonntag, als spanische Jugendliche – darunter laut Augenzeugen mehrere Skinheads – im Stadtteil Ca n'Anglada marokkanische Altersgenossen anpöbelten. Das Ergebnis: Eine Bar wurde völlig zerstört, drei Marokkaner mußten zum Arzt. Seither ist Ca n'Anglada allabendliches Ausflugsziel von Skins und Rechtsradikalen. „Zu den Aggressionen der Nachbarn kommen jetzt noch die der Polizei“, beschwert sich Abajtour. „Die Einsatzleiter haben befohlen, Marokkaner nach ihrer Aufenthaltsgenehmigung zu fragen.“ Die können laut Polizei nur zehn Prozent der 1.500 Marokkaner vorweisen.

Für gestern abend riefen die kommunistische Gewerkschaft, SOS Rassismus und weitere 54 Gruppen zu einer Demo gegen die Übergriffe auf. Die Anwohnervereine von Terrassa fehlen unter dem Aufruf. Dabei galt die Stadt bislang als rote Hochburg.

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