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Berichtigung

Wetten, daß ... sich der Sprachenstreit, dessen zweite Runde nun der Staatsministers im Kanzleramt, Michael Naumann, eingeläutet hat, ganz schnell erledigt? Nachdem am Samstag abend MC Tommy Gottschalk in der Stierkampfarena von Palma de Mallorca seinen deutschen Heimatabend mit einem halben Dutzend Appenzeller Feuerwehrmännern und deutschen Duschgelexperten durchzog, war es die pure Tautologie, wenn Michael Naumann am nachfolgenden Sonntag abend in den „Tagesthemen“ davon faselte, daß Deutschland der größte Nettoeinzahler in die EU sei und er daher zu Recht ein informelles Treffen der europäischen Kulturminister boykottiere, auf dem wieder einmal nicht ins Deutsche übersetzt werde. Es ist doch klar und ein altes deutsches Sprichtwort dazu: Wer zahlt, der schafft an.

Und so ist die Mittelmeerinsel, auf der lästigerweise immer noch Mallorquiner leben, ohne Wenn und Aber eine deutsche Urlaubsinsel. Sind wir doch auch hier die größten Nettoeinzahler. Und was ist hier, in unserer Mittelmeer-Kolonie, logischerweise die Arbeitssprache? Deutsch. Ballermann-Deutsch. Ganz so, wie es der Herr Kulturminister spricht.

Tommy Gottschalk, braungebrannt, mit Bärtchen und Pferdeschwanz geschmückt – man kommt nicht umhin, dies festzustellen –, bringt das deutsche Anliegen allerdings wesentlich besser rüber als der blasse, graue Naumann: Der Schritt von Hof in Oberfranken, wo die „Wetten, daß ...?“-Chose normalerweise stattfindet, nach Mallorca mag für Tommy und 11,49 Millionen Fernsehzuschauer ein kleiner sein, für die Menschheit ist er freilich ein großer!

Daß die doofen Finnen das nicht kapieren, liegt nur daran, daß es ihnen an Mittelmeerinseln und sonstigen südlichen Stränden mangelt. Hätten sie solche Teile im Angebot, wäre die Arbeitssprache auch bei ihnen Deutsch. Wetten, daß ...? Sie könnten sich ja mal bei den Italienern in Rimini erkundigen oder bei den freundlichen Thai-Kindern in Pathaja. Wie sieht eigentlich das finnische Savolinnen aus, das Nauman links liegenließ, samt seinen dort versammelten Kollegen von der Kultur? Läßt es sich eigentlich mit der Toskana vergleichen? Lohnt es sich überhaupt, dort das Recht des Stärkeren durchzusetzen? Wahrscheinlich gibt es da noch nicht einmal ein Goethe-Institut, Vorposten in Sachen Deutsch, das geschlossen werden könnte. Wetten, daß ...? bw

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