: Bremer Wahlalter bleibt vorerst bei 18 Lenzen
■ Schüler standen gestern vor der Bürgerschaft, um mit den Abgeordneten zu reden
Die Forderung der 23 Schüler des Schulzentrums Walliser Straße wurden nicht erfüllt: Im Koali-tionsvertrag zwischen CDU und SPD ist nichts über die Idee und SPD-Forderung zu lesen, das Wahlalter auf 16 Jahre herabzusetzen. Auch unerfüllt blieb der Wunsch, das Thema im Parlament behandelt zu sehen – der Tagesordnungspunkt wurde ausgesetzt.
Vor Beginn der Bürgerschaftssitzung stellte sich gestern die Schulklasse 2HH 98/4 vor die Türen des Parlaments, um mit den Abgeordneten über ihre Forderung ins Gespräch zu kommen. Hauptsächlich Grüne und Sozialdemokraten ließen sich in ein Gespräch verwickeln. Dokumentiert hatten die SchülerInnen die Antwortbriefe von zehn Abgeordneten auf ihre Forderungen: Jeweils einer von den Fraktionschefs der SPD und CDU, acht von den Grünen.
Daß die Jugendlichen den Politikern in der kommenden Legislaturperiode auf den Füßen stehen, wünscht sich zum Beispiel der neue SPD-Abgeordnete Frank Pietrzok dennoch – um die Verhandlungsposition gegenüber der CDU zu stärken. „In dem dreiviertel Jahr, in dem wir uns jetzt mit dem Thema beschäftigen“, entgegnet die 17jährige Schülerin Sabrina Klauss, „schwindet bei uns die Hoffnung, daß da noch was passiert“.
Die neue jugendpolitische Sprecherin der Grünen, Anja Stahmann, ließ es sich nicht nehmen, den ebenfalls stehengebliebenen SPD-Fraktionschef Jens Böhrnsen zu pieksen: Warum der aktuelle Tagesordnungspunkt, bei dem das Thema behandelt werden sollte, kurzfristig ausgesetzt wurde? „Die CDU hatte Probleme mit unserem Antrag“, sagte Böhrnsen. So ist das in der Großen Koalition: In der Sache gibt es eine Mehrheit gegen die CDU. Das nützt nichts. cd
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen