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Planungsmoratorium für Bahnhof Papestraße gefordert

■ Fahrgastverband und Bürgerinitiativen kritisieren Informationspolitik der Bahn AG

Der Berliner Fachgastverband IGEB, die Bürgerinitiative Westtangente und die Initiative Neu-Tempelhof haben die Pläne der Deutschen Bahn AG für den Fernbahnhof Papestraße scharf kritisiert. Wenige Tage vor Ende der Einsicht-Möglichkeit in den ausliegenden Planfeststellungsbeschluß warnten sie, beim vorgesehenen zweitgrößten Bahnhof Berlins würden „Millionengelder für eine schlechte Planung investiert“. Die Initiativen forderten „ein Moratorium mit einer Denkpause, um in einem neuen, diskursiven Planungsprozeß die bisherigen Planungsfehler zu vermeiden“.

Christoph Götz von der Initiative Neu-Tempelhof übte Kritik an den geplanten riesigen Parkplätzen für etwa 2.500 Autos. Dies sei, da dadurch neuer Verkehr angelockt werde, „ökologisch nicht zeitgemäß“. Norbert Rheinlaender von der Bürgerinitiative Westtangente kritisierte, der Zugang der Fahrgäste zu den Fernbahngleisen sei sehr umständlich. Außerdem seien die Bürgerinnen und Bürger kaum in die Planungen einbezogen worden. Nur potentiell vom Zuglärm betroffene Anwohner seien direkt informiert worden. „Die Bahn gebärdet sich, als sei sie immer noch ein Staatsbetrieb“, bemängelte Rheinlaender.

Eine Sprecherin der Bahn wies insbesondere den Vorwurf fehlender Bürger-Information zurück. Sie verwies auf den Runden Tisch, der zum Bahnhof eingerichtet worden ist. Zudem habe jeder die Möglichkeit gehabt, die Papiere zum Planfeststellungsbeschluß einzusehen. Die Parkplatzzahl beruhe auf dem Gutachten eines unabhängigen Ingenieurbüros.

Der Bahnhof Papestraße, ein immenser Glaspalast, soll 640 Millionen Mark kosten und ist für 200.000 Reisende ausgelegt. Nach Angaben der Bahn soll er 2005 fertig werden. Ursprünglich war das Jahr 2003 vorgesehen. Philipp Gessler

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