: Gerne dreistellig
■ Hamburger Senat hofft auf mehr als 100 Millionen Mark aus dem Verkauf der HEW
Ein warmer Geldregen soll in wenigen Monaten ins Hamburger Stadtsäckel prasseln. Mindestens 100 Millionen Mark hofft Finanzsenatorin Ingrid Nümann-Seidewinkel (SPD) aus dem Verkauf von städtischen Anteilen an den Hamburgischen Electricitätswerken (HEW) zu erlösen. Bis Ende August, so bestätigt Petra Rönne, Persönliche Referentin der Senatorin, werden die Angebote für das Aktienpaket von 25,1 Prozent sortiert, das der Senat im Mai ausgeschrieben hatte. Über die finanzstarken Interessenten, die sich bislang gemeldet haben, wird das übliche Stillschweigen bewahrt. Ein potentieller Käufer aber, der nicht viel Wert auf Geheimhaltung legt, ist der Hannoveraner Energiemulti PreußenElektra (Preag).
Die Veba-Tochter, die gemeinsam mit den HEW alle vier norddeutschen Atomkraftwerke betreibt, hat bereits ein Angebot über 1,362 Milliarden Mark abgegeben. Für jede der rund 2,3 Millionen Aktien im Nennwert von 50 Mark bietet sie einen Kaufpreis von satten 590 Mark an.
Allerdings hat die Stadt schon mal vorab 1,27 Milliarden Mark kassiert. Im Juli vorigen Jahres hatte sie das Aktienpaket bei der Hamburgischen Landesbank „geparkt“ und diese Summe eingestrichen. Sollte niemand die Preag überbieten, flösse nur noch die Differenz von knapp 93 Milliönchen in die Kassen der Finanzsenatorin, die es aber gerne dreistellig hätte.
Bis zum Ende des Jahres soll der Deal über die Bühne gegangen, die Summe im Haushalt verschwunden und Hamburg seiner Mehrheit an den HEW verlustig gegangen sein. Von der Dreiviertel-Mehrheit an dem Stromkonzern in der City Nord, die Hamburg bis 1996 innehatte, bliebe nur noch eine Sperrminorität von 25,1 Prozent übrig.
Größter HEW-Aktionär wäre dann die Preag mit etwa 37,6 Prozent. Sie hatte 1996, als der Senat die erste Tranche von 25,2 Prozent feilbot, sich diese mit dem zweitgrößten schwedischen Stromkonzern Sydkraft für jeweils etwa 600 Millionen Mark geteilt. Diesen Erlös von rund 1,2 Milliarden Mark hofft Nümann-Seidewinkel nun deutlich steigern zu können. Wenn denn noch jemand mitbietet. smv
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