: Mahnmal kostet mehr
■ Und zwar erheblich mehr, sagt Naumann
Berlin (taz) – Das geplante Holocaust-Mahnmal in Berlin wird nach Meinung von Michael Naumann (SPD), Staatsminister für Kultur, erheblich teurer werden als vorgesehen. Die bislang veranschlagten Kosten von rund 20 Millionen Mark für das Stelenfeld sowie das „Haus der Information“, sagte Naumann gestern, könnten die genannte Summe „erheblich überschreiten“.
Allein der Bau des Dokumentationszentrums sprenge den anvisierten Rahmen von fünf Millionen Mark. Gemessen an vergleichbaren Institutionen müsse man mit dem Doppelten rechnen. Das vom Bundestag im Juni beschlossene Mahnmal soll ab dem kommenden Jahr realisiert werden. Naumann trat gestern zugleich Vorwürfen von Lea Rosh, Initiatorin des Mahnmalprojekts, entgegen, die eine Beschränkung der Gesamtsumme von rund 20 Millionen Mark gefordert hatte.
Naumann: „Die von Rosh ins Spiel gebrachte Summe von 20 Millionen Mark war niemals Gegenstand der Beratungen des Bundestages.“ Vielmehr komme es nun darauf an, daß die im September zu gründende Mahnmal-Stiftung eine Kalkulation der 2.700 Stelen sowie des Dokumentationszentrums in Auftrag gebe. Erst danach könne „exakt gesagt werden, was das Mahnmal kostet.“ Rolf Lautenschläger
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen