Vernichteter Tiergarten

■ Love Parade schadete in Millionenhöhe

Die durch die rund 1,5 Millionen Raver bei der Love Parade verursachten Schäden im Berliner Tiergarten sind in diesem Jahr doppelt so hoch wie 1998. Um die zerstörten Bäume, Sträucher, Hekken und Rasenflächen in dem innerstädtischen Park wieder gesund zu pflegen oder neu anzupflanzen, würden rund 340.000 Mark benötigt, teilte der Tiergartener Baustadtrat Horst Porath (SPD) gestern mit.

Im vergangenen Jahr mußte dafür lediglich eine Summe von 170.000 Mark aufgewendet werden. Die Beseitigung des restlichen Mülls aus dem dichten Buschwerk werde noch bis Weihnachten dauern.

Ein Nachplanzen der Sträucher und Stauden habe nur Sinn, wenn die Love Parade künftig nicht mehr durch den Tiergarten ziehe, sagte Porath. Zum ersten Mal seien auch vermehrt Baumschäden verzeichnet worden. Eine Buche sei zum Beispiel auseinandergebrochen, als Raver daraufkletterten. Einem anderen Baum sei die Rinde von oben nach unten völlig abgezogen worden. Durch wildes Parken von rund 600 Autos im Ostteil des Parks in der Nähe des Brandenburger Tors sei dort der Boden extrem verdichtet.

Insbesondere kritisierte Porath den Vandalismus an besonderen Orten im Tiergarten. „Allein die Schmuckanlage am Großen Stern“, sagte er, „muß total erneuert werden.“ Die Wiederherstellung der Hecken, die Instandsetzung herausgerissener Poller, Holzgeländer und Gitter sowie der Gehwegplatten seinen mit erheblichen Kosten verbunden.

Insgesamt gingen die durch die Love Parade ermittelten Schäden im Tiergarten „in Millionenhöhe“: nämlich 1,003 Millionen Mark, so Porath. taz