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Tod im Wildwasser

■ Nach Unglück in der Schweiz 19 Urlauber tot geborgen, zwei werden noch vermißt

Interlaken (rtr/dpa) – Bei dem Wildwasserunglück im Berner Oberland sind möglicherweise bis zu 21 Menschen ums Leben gekommen. Bis gestern abend waren 19 Menschen tot geborgen worden. Zwei weitere wurden noch vermißt. „Ich kann nicht sagen, ob die Vermißten noch leben“, sagte Untersuchungsrichter Martin Trapp. Bei dem Unglück in der Saxetenschlucht nahe des Urlaubsortes Interlaken wurden am Dienstag abend zudem sechs Urlauber verletzt. Die Opfer kommen aus Australien, Neuseeland, Großbritannien, der Schweiz und Südafrika.

Ein verletzter Australier berichtete dem australischen Konsul im Krankenhaus: „Es passierte alles blitzschnell. Wir waren im Flußbett unterwegs, als plötzlich alle weggespült wurden.“ Die meisten Überlebenden könnten sich kaum erinnern, wie es zu dem Unfall gekommen sei, sagte der Konsul.

Die 45 zumeist jungen Teilnehmer der Abenteuerreise waren mit acht Führern einer Canyoningtour unterwegs. Beim Canyoning versucht man, sich mit Neoprenanzug, Helm und Schwimmweste bekleidet, in die Schluchten steiler Bäche abzuseilen oder ins Wasser zu springen, zu schwimmen und Wasserfälle zu überwinden. In der Saxeten-Schlucht ist das Bachbett teilweise nur zwei Meter breit.

Die Leichen wiesen schwere Kopfverletzungen auf. Dies nährt die These, daß die Opfer von herabstürzendem Geröll erschlagen wurden. Einwohner aus dem nahe gelegenen Wilderswil sagten, das Donnern der Steine sei bis ins Dorf zu hören gewesen.

Die Leichen wurden in das gerichtsmedizinische Institut in Bern gebracht worden, um die Todesursache festzustellen. Es werde Tage oder sogar Wochen dauern, bis alle Opfer identifiziert seien, sagte Trapp. Die Angaben der Nationalitäten stammten von einer Teilnehmerliste der Veranstalter.

Der ortsansässige Veranstalter Adventure World, der seit 1992 Canyoning anbietet, erklärte, das Ereignis sei eine absolute Katastrophe. „Es muß etwas absolut Ungewöhnliches passiert sein, denn unsere Führer kennen diesen Fluß mit jedem Zentimeter“, sagte ein Sprecher. Als Konsequenz aus dem Unglück werde das Canyoning-Programm vorerst gestoppt.

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