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In Kolumbien ist der Guerillakrieg eskaliert

■ Mehr als 60 Tote am Wochenende. Noch immer Unklarheit über Flugzeugentführung

Bogotá (dpa/taz) – Der Guerillakrieg in Kolumbien ist mit Bombenanschlägen, militärischen Offensiven und Entführungen erneut eskaliert. Der Radiosender RCN meldete gestern, die Armee des Landes habe die Ortschaft Narino, 160 Kilometer nordwestlich von Bogotá, nach heftigen Kämpfen mit linken Guerilleros halten können. Dort seien fast 50 Menschen getötet worden, darunter auch Kinder. Am Freitag hatten die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) in Medellin eine Autobombe gezündet, der zehn Menschen zum Opfer fielen. 16 Menschen wurden darüber hinaus entführt.

Die Popularität von Präsident Andres Pastrana ist vor diesem Hintergrund erheblich gesunken. Der konservative Politiker, der 1998 in seinem Wahlkampf für einen Friedensschluss mit den Rebellen warb, kann nach einer Meinungsumfrage nur noch etwa 30 Prozent der Bevölkerung hinter sich bringen. Vor sechs Monaten waren es noch 69 Prozent. Auch befürwortete eine Mehrheit den Versuch, die Freischärler militärisch zu schlagen.

Die Rebellen bestreiten entschieden, ein seit Freitag in Venezuela vermisstes Flugzeug entführt zu haben. An Bord der Maschine befinden sich 17 Menschen. „Wir geben der kolumbianischen Regierung und dem Volk Venezuelas bekannt, dass wir mit dem Verschwinden der Maschine nichts zu tun haben“, sagte der stellvertretende Chef der Guerilla Nationales Befreiungsheer (ELN), Antonio Garcia, dem Radiosender Radionet. Das ELN sei bereit, alles zu tun, damit das Flugzeug gefunden werde könne. Venezuelas Verteidigungsminister Raul Salazar vermutet dagegen, dass ELN-Rebellen die zweimotorige Maschine während des Fluges unweit der Grenze zu Kolumbien in ihre Gewalt gebracht haben. Im April hatte das ELN eine Linienmaschine der kolumbianischen Gesellschaft Avianca entführt. Von den Insassen halten die Guerilleros immer noch einige fest.

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