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Fahrverbot für Stinker

■ SPD-Umweltsenator Strieder fordert Maßnahmen gegen Sommersmog

Ein generelles Fahrverbot für „Stinker“ bei Ozonalarm hat Umweltsenator Peter Strieder (SPD) gefordert. Nachdem der Schadstoffausstoß von Pkws sinke, bestimmten zunehmend Lkws die Ozonbildung.

Bei hohen Ozonkonzentrationen sollten künftig nur noch moderne, saubere Lkws fahren, erklärte Strieder gestern zur Diskussion um Maßnahmen gegen den sogenannten Sommersmog. Tempolimits seien wirkungslos und zudem nur mit großem Aufwand kontrollierbar.

Zugleich plädierte der Senator dafür, auch Motorräder künftig nur noch mit Katalysator zuzulassen. Was bei Autos seit 15 Jahren selbstverständlich sei, müsse beim Motorrad ebenfalls zur Normalausstattung gehören. Bisher trügen die Motorräder erheblich zur Bildung von Ozon-Vorläuferstoffen bei. Nach Angaben Strieders stoßen die 65.000 in Berlin zugelassenen Motorräder an einem typischen Sommertag so viele Kohlenwasserstoffe aus wie rund 700.000 Pkws mit geregeltem Katalysator. Deshalb müsse Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) in Brüssel dafür sorgen, dass alle Motorräder so schnell wie möglich nur noch mit fortschrittlicher Katalysatortechnik zugelassen werden dürften, sagte Strieder.

Nicht zuletzt müsse das Ozongesetz durch die Förderung von sauberen Kraftstoffen ergänzt werden. Es gebe keinen Grund, die in Deutschland hergestellten Kraftstoffe mit bester Qulaität – wie Sommerbenzin und Citydiesel – nur im Ausland, zum Beispiel ‚/B‘nach Skandinavien zu verkaufen, wo Vorschriften diese Qualität einforderten.

Nach Angaben der Umweltverwaltung lag die Ozonbelastung gestern in Berlin bei maximal 149 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Als Grenzwert wird für Ozanalarm wird ein Wert von 180 Mikrogramm genommen. ADN/dpa

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