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High-Tech-Küche wird etwas teurer

■ In der neuen Mensa soll es Mitte Januar 2000 wieder brutzeln

Die geplanten 33 Millionen für die Renovierung der Uni-Mensa werden nicht ausreichen. Geringe Mehrkosten sind so gut wie sicher, sagte der Leiter des Studentenwerkes, Christian Rohlfing zur taz. Bei einem Neubau seien die Kosten leichter vorauszusehen als bei einem „Altbau, der sozusagen aufgepeppt“ werde. Wie hoch die Mehrkosten sein werden, ist noch nicht bekannt.

Inwieweit die Haftpflichtversicherungen der Dachdeckerfirma und des Jungen zahlen werden, die für den Brand haftbar gemacht werden, ist weiterhin unklar, das Verfahren läuft noch. „Viel ist bei der Haftplichtversicherung aber ohnehin nicht zu erwarten. Bei der des Jungen vielleicht zwei Millionen und bei der Dachdeckerfirma möglicherweise drei Millionen“, sagt Rohlfing. Den Großteil werden die Öffentliche Versicherung Bremen sowie der Bund und das Land übernehmen.

Wenn alles klappt, können die Bremer Studierenden Mitte Januar 2000, nach zweieinhalb Jahren Notverpflegung im Mensazelt und in den Imbissbuden, wieder in der Mensa essen. „Wir liegen gut in der Zeit“, sagt Rohlfing. So wie es aussieht, wird die Mensa am 15. Dezember übergeben.

Die neue Mensa soll nichts mehr gemein haben mit der Alten. „Sie wird nicht wiederzuerkennen sein“, so der Leiter des Studentenwerkes. Mehr Licht, neues Mobiliar, ein neuer Koch und mehr Auswahl. Das Förderband, auf dem das Mittagsessen an den Studierenden vorbeirollte, wird durch ein „Free-Flow-System“ ersetzt. Das heißt, man kann sich aus Vitrinen sein Hauptgericht aussuchen, sich an der Salatbar selbst bedienen und über der Auswahl an Desserts grübeln. Das alles nun auf Porzellangeschirr. Verstärkt wird auch mit Produkten aus biologischem Anbau und Fleisch aus artgerechter Tierhaltung gekocht – gegen einen Aufpreis. Einen Vorgeschmack auf die neuen Mensa bietet das Angebot des Mensazeltes, in dem immer mehr Gäste essen und das auch in der vorlesungsfreien Zeit voll ist. „Während der Vorlesungszeit hatten wir 50 Meter lange Schlangen, bis an die Straße“, sagt Rohlfing.

Das bei dem Brand am 17. Juni 1997 beschädigte Wohnheim wurde bereits im September und Oktober des letzten Jahres wieder bezogen. Sieben Studierenden, deren Appartements ausgebrannt waren und die keine Privathaftpflichtversicherungen hatten oder unterversichert waren, gewährte das Studentenwerk ein Darlehen von 5.000 Mark. Klagen über verbrannte Unterlagen oder unersätzliche Arbeiten gibt es inzwischen nicht mehr.

Kirstin Karotki

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