: Messeturm wird gebaut, Eissporthalle abgerissen
■ Annette Fugmann-Heesing hat sich mit Investorin über die Finanzierung geeinigt
Im Senat dürfte zu Beginn dieser Woche neuer Streit anstehen. Thema diesmal: der weitere Ausbau des Messegeländes. An dessen Südseite soll ein 150 Meter hoher Messeturm errichtet werden. Nach Angaben des Tagesspiegels sollen sich jetzt Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD) und die Investorin, die Immobilientochter der Hessischen Landesbank (HeLaBA), auf die Finanzierung des Prestige-Projektes geeinigt haben. Das Problem: Im Gesamtkonzept ist vorgesehen, die dortige Eissporthalle abzureißen sowie die Deutschlandhalle zu einer Eissporthalle umzubauen.
Während Wirtschaftsenator Wolfgang Branoner (CDU) und die Finanzsenatorin diesen Plan favorisieren, lehnt ihn Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) ab. Für ihn soll die Deutschlandhalle mehr sein als eine Eis-Arena. Andernfalls könne man keine Großereignisse in die Stadt holen, erklärte sein Sprecher Joachim Günther. Schließlich sei in der Deutschlandhalle Platz für 15.000 Besucher. In die beiden konkurrierenden Veranstaltungsorte, die Max-Schmeeling-Halle im Mauerpark und das Veledrom an der Landsberger Allee, passten aber nur bis zu 10.000 Besucher, so Günther.
Finanz- und Wirtschaftsverwaltung aber möchten den beiden neuen Hallen, die vom Veranstaltungsmanager Peter Schwenkow betrieben werden, keine Konkurrenz machen. Beide Hallen fahren jährlich Verluste ein, für die das Land aufkommen muss. Außerdem war im Vertrag mit Schwenkow explizit ausgeschlossen worden, dass das Land konkurrierende Hallen betreibt.
Der Deal zwischen Fugmann-Heesing und der HeLaBa sieht Folgendes vor: Die Deutschlandhalle wird Domizil des Eishockeyclubs „Capitals“. Für den Umbau stellt die Finanzsenatorin 14 Millionen Mark zur Verfügung. Auch der Abriss der Eisporthalle wird vom Land getragen. Kostenpunkt: rund 2,5 Millionen Mark.
Richard Rother
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen