: Kontra Abtreibung
■ Erzbischof Dyba will neue Debatte um Schwangerenkonfliktberatung
Berlin (dpa/taz) – Der konservative Fuldaer Erzbischof Johannes Dyba hat den Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, den Mainzer Bischof Karl Lehmann, scharf angegriffen. Der von Lehmann präsentierte Kompromiss im Streit um die Schwangerenkonfliktberatung laufe der Intention des Papstbriefes „diametral entgegen“, sagte Dyba. Erst im Juni hatte sich die Bischofskonferenz darauf verständigt, von Oktober an den für eine straffreie Abtreibung notwendigen Beratungsschein um den Satz zu erweitern: „Diese Bescheinigung kann nicht zur Durchführung straffreier Abtreibungen verwendet werden.“ Diese Formulierung jedoch ist Dyba nicht eindeutig genug. Dyba forderte, dass sich die im September in Fulda tagende Bischofskonferenz mit dem gesamten Komplex „noch einmal neu auseinander setzen muss“. Dyba, der den Beratungsschein für eine „Tötungslizenz“ hält, erlaubt in den sechs Beratungsstellen seiner Diözese die Ausgabe der Scheine nicht. Dies sei „Etikettenschwindel“ und daher bleibe Fulda bei seiner bisherigen Praxis. Bundesweit gibt es etwa 270 Beratungsstellen der katholischen Kirche für Schwangere.
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