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Wieder wild auf Wild?

■ Strahlenbelastung im Umland gesunken

Göttingen. Wildtiere in Niedersachsen sind kaum noch durch Strahlen aus der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 belastet. „Mit durchschnittlich 20 Becquerel pro Kilogramm Fleisch messen wir sogar geringere Werte als nach den Atombombenversuchen der sechziger Jahre“, sagte der Leiter des Staatlichen Veterinär-Untersuchungsamtes Hannover, Jörg Pohlschmidt, am Montag zu den neusten Testergebnissen. Vor zwei Jahren hatte die Behörde noch durchschnittliche Werte von 23 Becquerel pro Kilogramm Muskelfleisch gemessen.

Insgesamt sei die Belastung nach dem Unglück schneller gesunken als erwartet. Nur bei einigen Schweinen habe es höhere Werte gegeben. Aber selbst diese „Ausreißer“ hätten weit unter dem EU-Grenzwert von 600 Becquerel gelegen. „Das passiert immer dann“, sagte Pohlschmidt, „wenn Schweine auf der Suche nach etwas Feinem in die zehn Zentimeter unter dem Laub liegende Humusschicht geraten.“ Ein Wert über dem EU- Grenzwert sei seit 1994 nicht mehr gemessen worden.

Rund 160 essbare Tiere aus den Wäldern Niedersachsens werden in jedem Jahr untersucht. Besonders Rehe seien gute Bioindikatoren für die Strahlenbelastung einer Region, weil sie sehr standorttreu seien, aber auch die Belastungswerte bei Rotwild, Damwild, Wildschweinen und sogar Hasen seien gemessen worden.

Trotzdem müsse mit dem Phänomen der Strahlenbelastung durch die radioaktiven Substanzen aus Tschernobyl noch lange gerechnet werden. Die Hauptbelastungsquelle, das giftige Cäsium 137, habe eine Halbwertzeit von 30 Jahren.

dpa

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