: Telekom fusioniert gerne
■ Deutsche suchen weiter Partner und wollen mobil ganz groß werden
London (dpa/rtr) – Nach der Übernahme der britischen Mobilfunkfirma One 2 One vergangene Woche ist die Deutsche Telekom AG weiter auf Partnersuche. Es gebe keinen Grund anzunehmen, dass die Telekom künftig große Fusionen nicht mehr wolle, meinte der Vorstandsvorsitzende Ron Sommer gestern auf einer Pressekonferenz in London. Als globaler Anbieter müsse das Unternehmen mit den Bereichen Online, Mobilfunk und Festnetztelefonie in den USA genauso tätig sein wie auf den europäischen Märkten.
Für die Übernahme von One 2 One wird der Bonner Telefonriese fast 20 Milliarden Mark zahlen – nur für den viertgrößten Anbieter in einem mittelgroßen Land wie Großbritannien. Um künftig leichter Geld für die teure Erweiterung der Mobilfunkaktivitäten einzuwerben, ist Sommer „fest entschlossen, mit unseren Mobilfunkaktivitäten an die Börse zu gehen“. Dann könnten vor jeder Neuerwerbung neue Aktien verkauft werden. Die neuen Aktionäre würden so einen Teil der Ausgaben finanzieren. Letztlich soll eine europaweite Mobilfunkmarke entstehen.
Für Deutschlands größten Online-Dienst T-Online hatte Sommer einen Teilverkauf bereits angekündigt. Auf einen genauen Fahrplan wollte sich der Konzernchef nicht festlegen. Dies hänge unter anderem davon ab, wann der Mehrheitsaktionär Bund weitere Anteile abgeben werde.
Ron Sommer schließt sowieso überhaupt nichts aus, auch keine Firmenehe mit einem anderen großen Telefonkonzern. Es gebe keinen Grund, keine große Fusion anzustreben, hieß es. Die Telekom werde kein weltweit agierender „Global Player“ sein, wenn sie nicht gleichwertige Standbeine in den USA und Europa habe. Über angebliche Übernahmepläne der Telekom wird seit dem Scheitern der Fusion mit Telecom Italia viel spekuliert. Neben One 2 One waren auch die spanische Telefónica und die US-Gesellschaft Sprint als Partner gehandelt worden.
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