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Chinesische Heilpflanze gegen Malaria

Tübingen (dpa) – Eine chinesische Heilpflanze soll künftig gegen Malaria eingesetzt werden. Professor Lutz Heide vom Institut für Pharmazeutische Biologie der Universität Tübingen und Apotheker Hans-Martin Hirt aus Winnenden, Rems-Murr-Kreis, haben ein Projekt gestartet, mit dem der Chinesische Beifuß, als billiges Therapiemittel direkt in den Malariagegenden „verfügbar werden soll“. Beifuß wird in China seit 2.000 Jahren gegen Malaria angewendet. Zur Erforschung der optimalen Anbaubedingungen, Arten, Wirkstoffe und Rezepturen werden verschiedene Sorten im Institut für Pflanzenphysiologie in Tübingen angepflanzt. Auf lange Sicht soll Beifuß in den Malariagebieten Afrikas angebaut werden - in Uganda, Nigeria, Sudan und der Republik Kongo. 64 von 70 afrikanischen Patienten hatten nach einer Fünftagekur mit dem Beifuß-Tee keine Erreger mehr im Blut, erläuterte Hirt. Von 14 afrikanischen Patienten, die gegen andere Mittel resistent waren, wurden 13 geheilt. Tropenreisenden aus Europa könne die Pflanze dagegen nicht die Malariaprophylaxe ersetzen, sondern nur als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme dienen, betonte Hirt. Für Europäer sei der Tee nach der Infizierung lediglich eine Ergänzung zu herkömmlichen Medikamenten. Bisher kostet eine Behandlung mit chinesischen Tabletten aus Beifuß im Kongo das Sechsfache des Monatsgehalts eines Lehrers. Hohe Preise, Importzölle und Korruption führten dazu, so Hirt, daß die Behandlung mit Beifußextrakten nur den zahlungskräftigen Touristen und der Oberschicht vorbehalten bleibe.

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