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Harff des Tages: Helmut Harff!

Sie erinnern sich: Einige Zeit lang bot Ihnen die taz in der Rubrik „Harff des Tages“ täglich Personen der Zeitgeschichte, die die „Zack, zack!“-Mentalität des Befehlshabers der deutschen Truppen im Kosovo, Helmut Harff, am intensivsten verinnerlicht hatten. Harff hat sich beim Einmarsch ins Kosovo durch den knappen Räumungsbefehl an einen serbischen Grenzposten ausgezeichnet: „Sie haben 30 Minuten. Das ist alles. 30 Minuten. Inzwischen 28. Ende der Diskussion.“

Aus aktuellem, hoffentlich einmaligem Anlaß wollen wir diese Rubrik wiederbeleben. Der Harff des Tages ist Helmut Harff! In einem Interview mit dem Deutschlandradio blitzten gestern seine soldatische Tugenden in alter Frische auf: „Wer schneller schießt und besser trifft, überlebt. Darum geht es hier“, fasste er die komplizierte Lage treffsicher zusammen. „Wer Schwäche zeigt, wird auf dem Balkan so behandelt werden. Unsere Soldaten sind so ausgebildet, dass wir Schwächezeichen erst gar nicht aufkommen lassen.“

Aufgepasst, Serbe! Aufgepasst, Albaner! Innerer Schweinehund beim Deutschen vollständig besiegt! Keine Sperenzchen in der deutschen Besatzungszone, sonst knallts!

Leider lassen es andere Nato-Mächte da an der inneren und äußeren Führung deutlich mangeln. Harff kritisierte insbesondere die verbündeten französischen Weicheier in Mitrovica: „Ich meine, man sollte durchaus von der Möglichkeit eines Warnschusses Gebrauch machen, bevor man sich verprügeln und schlagen läßt.“

Gut geschnarrt, General! Und jetzt Mund halten! Nicht weitermachen! Danke!

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