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Aus für Radio „Antenne Bremen“

■ Privatsender sucht neuen Namen / Berufung vorbehalten

Nach der gerichtlichen Niederlage gegen Hit-Radio Antenne hat sich das neue Bremer Privatradio endgültig entschieden, seinen Namen „Antenne Bremen“ nicht mehr zu verwenden. Laut Geschäftsführer Ulrich Schürger werde man sich im Hinblick auf die in vier Wochen beginnende Media-Analyse (MA) – die für Werbeumsätze entscheidend ist – „rasch“ für einen neuen Namen entscheiden.

Trotz des Namenswechsels behält sich das Mitte Juli gestartete erste Bremer Vollzeit-Privatradio vor, gegen das Urteil des Landgerichts Braunschweig Berufung einzulegen. Dies hatte auf Antrag von Hit-Radio Antenne (Hannover) entschieden, dass sich der neue Bremer Sender nicht ebenfalls „Antenne“ nennen dürfe.

Würde der Bremer Anbieter das Verfahren weiter betreiben, erhofft er sich davon eine Klarstellung und Schadensersatzansprüche. Ein Prozess würde sich aber vermutlich zu lange hinziehen. Ohne neuen Namen könne der Sender bei der nächsten MA „wahrscheinlich nicht mehr gewertet“ werden, so der Bremer Geschäftsführer Schürger. Nach seinen Angaben hat das niedersächsische Hit-Radio Antenne die Sicherheitsleistung von zwei Millionen Mark beim Landgericht noch nicht hinterlegt. Diese Sicherheitsleistung ist eigentlich notwendig, um die einstweilige Verfügung vollziehen lassen zu können. Der Bremer Sender hat dennoch den früheren Namen sofort aufgegeben, weil man – so Geschäftsführer Schürger – verhindern wollte, dass der Konkurrent das Urteil dann mitten in der Vorbereitung auf die MA vollziehen lassen würde.

Steffen Müller, Geschäftsführer des niedersächsischen Hit-Radio Antenne, kündigte an, dass die Sicherheitsleistung bis heute hinterlegt sein werde. Als „grotesk“ bezeichnete Müller das Bremer Argument, Hit-Radio wolle durch das Verfahren seinem Konkurrenten bei der MA schaden. Hier mache sich der „Täter zum Opfer“, sagte Müller. Tatsächlich habe sich der Bremer Sender „an unsere Hörer ranmachen wollen“. Jeti/epd

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