Kommentar: Bangemann grüßt
■ Wirtschaftsförderer wechselt die Seite
Darf ein staatlicher Wirtschaftssförderer eine leitende Funktion eines Unternehmens übernehmen, an dessen Förderung er maßgeblich beteiligt war? „Sowas macht man nicht“, sagen Manager aus der Branche, „das riecht nach Bangemann.“
Aber der staatliche Wirtschaftsförderer Gerhard Lojek, Fernost-Mann bei der „Bremen Business International“ des Häfenressorts, hat keine Klausel im Vertrag, die ihm das untersagt hätte. Lojek war maßgeblich daran beteiligt, den koreanischen Daewoo-Konzern für den Standort Bremen-Vegesack zu interessieren. Und er war maßgeblich beteiligt, den Bremer Politikern zu erklären, warum die Umsiedlung des Daewoo-Vertriebs von Wiesbaden nach Vegesack und die Verlagerung des Auto-Umschlages von Bremerhaven nach Vegesack zig Millionen wert ist. Die Politiker – streng positiv – interessierten sich damals dafür, ob der Bremen-Norder CDU-Mann Helmut Pflugrat oder der gefährdete SPD-Politiker Uwe Beckmeyer einen „Erfolg“ auf's Wahlkampfkonto buchen konnte.
Lojek bringt gewisse Insider-Kenntnisse aus seiner quasi-staatlichen Wirtschaftsförder-Funktion mit. Entscheidend sind jedoch seine Kontakte. Durch heftiges Winken mit der Daewoo-Fahne hat er aber vor allem dem Auto-Importeur Egerland zu einem hoch subventionierten Marktzutritt in Bremen verholfen. Damit hat er sich offenbar verdient gemacht. Klaus Wolschner
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