Albanische Regierung will panalbanische Bildung

Der albanische Regierungschef Pandeli Majko hat Erziehungsminister Et-Hem Ruka angewiesen, Pläne für ein panalbanisches Bildungs- und Erziehungssystem zu entwickeln. Nach einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung soll die Vereinheitlichung des Erziehungswesens sich auch auf die Albaner in der südserbischen Provinz Kosovo und die in Makedonien lebende albanischstämmige Minderheit erstrecken. Der Sozialist Majko (31) kündigte an, die Verantwortlichen für das Bildungsprogramm würden mit den entsprechenden Institutionen der Vereinten Nationen eng zusammenarbeiten. Majko sprach mit Blick auf die panalbanischen Ambitionen von einem „historischen Wendepunkt“ für die Zukunft der albanischen Volksgemeinschaft auf dem gesamten Balkan. Reuters

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Die Gewalttaten gegen Serben im Kosovo dauern an. Am Dienstagabend wurden drei serbische Bewohner der Provinz bei der Explosion einer Granate verletzt. Tags zuvor waren bei einem Angriff mit Mörsergranaten zwei serbische Jugendliche getötet worden. Beide Vorfälle ereigneten sich im US-Sektor im Kosovo. Die Kosovo-Befreiungsarmee UÇK hat sich von den Angriffen auf serbische Bewohner des Kosovo distanziert und eine direkte Verantwortung dafür bestritten. Diese „unzivilisierten Taten“ seien zu Unrecht in Verbindung mit der UÇK gesetzt worden, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung der Organisation. AP/AFP

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Der Herausgeber der angesehenen kosovo- albanischen Tageszeitung Koha Ditore, Veton Surroi, sieht eine faschistische Denkweise hinter den Gewalttaten gegen Serben im Kosovo. In einem Kommentar seiner Mittwochsausgabe bezichtigt er die Albaner des offenen Rassismus gegen die Roma-Bevölkerung in der südserbischen Provinz. Es komme Faschismus gleich, wenn man meine, dass jeder Serbe für das, was im Kosovo geschehen sei, bestraft werden müsse, meinte Surroi in seinem Kommentar. „Ich bin beschämt, wenn ich höre, zu welchen Gräueltaten die Albaner im Kosovo fähig sind“, schreibt Surroi. dpa

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Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat vor drohenden Epidemien im Kosovo gewarnt. Erste Fälle von hochansteckenden Viruskrankheiten seien bereits aufgetreten. Um eine Ausbreitung zu verhindern, sei der Aufbau eines funktionierenden Gesundheits- und Impfsystems in der Region dringend erforderlich. AFP

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Der internationale Streitschlichter für Bosnien-Herzegowina, der CDU-Politiker Christian Schwarz-Schilling, glaubt nicht an einen schnellen Erfolg der serbischen Opposition. Er sagte im Südwestfunk, bis zu einem Machtwechsel könne es noch Monate oder ein Jahr dauern. Schwarz-Schilling warnte: „Miloševic ist immer ein großer Held, lange zu warten, die Leute aus den Löchern kommen, so dass sie alle schön sichtbar sind und unvorsichtig werden, dann schlägt er zu.“ Als Hoffnungsträger für eine demokratische Erneuerung in Jugoslawien sieht er Oppositionsführer Zoran Djindjic und den Präsidenten Montenegros, Milo Djukanovic. dpa