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Schnüffler Starr gibt auf

■ US-Gericht: Ermittlungen gehen weiter

Berlin (taz) – Der US-Sonderermittler Kenneth Starr hat dem Justizministerium mitgeteilt, dass er sein Amt in den nächsten Monaten aufgeben möchte. In einem Fernsehinterview sagte Starr, dass er die Anonymität eines normalen Lebens vermisse und sich wieder seiner Tätigkeit in einer Anwaltskanzlei widmen möchte. Starr untersucht seit fünf Jahren in der „Whitewater-Affäre“ mutmaßliche Unregelmäßigkeiten bei Immobiliengeschäften der Clintons in Arkansas.

Im Zuge der Ermittlungen verlagerte sich der Schwerpunkt jedoch auf die Affäre des Präsidenten mit der Praktikantin Monica Lewinsky und führte schließlich zu einem Amtsenthebungsverfahren wegen Meineides und Behinderung der Justiz. Der Senat entschied jedoch, den Präsidenten im Amt zu belassen.

Unabhängig von dem Wunsch Starrs, seinen Posten abzugeben, beschloss ein US-Sondergericht am Mittwoch, dass die Untersuchungen des Sonderermittlers fortgesetzt werden sollen. Das Gericht hat den Vorsitz über die Ermittlungen und ist gesetzlich verpflichtet, jährlich über deren Fortführung zu entscheiden.

Starr ist derzeit mit dem Abschlussbericht seiner Ermittlungen beschäftigt. Der Report wird mit Spannung erwartet, weil er sich auch intensiv mit der Rolle von Hillary Clinton in den Immobiliengeschäften beschäftigt. Es wird allgemein angenommen, dass die Präsidentengattin bei den Wahlen im November 2000 für einen Sitz im Senat kandidiert. Bis zu diesem Zeitpunkt wollte der Sonderermittler seinen Abschlussbericht vorlegen. Sollte Starr abtreten, ist unklar, wer die Ermittlungen fortführt und wann der Abschlussbericht vorliegt. Starr war bereits 1997 für kurze Zeit zurückgetreten. Bernd Dörries

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