: Inline ab ins Hollerland
■ Noch drängeln sich Skater und Radler auf dem Wümme-Deich / Jetzt gibt es bald Alternativ-Touren zum Schutz des Hollerlands – wenn der Jan-Reiners-Weg geteert ist
Es gibt immer mehr Alternativen fürs Hollerland. Statt der von Jens Eckhoff vorgeschlagenen Online-City, könnte das Hollerland auch zum Inline-Paradies mutieren. Da-rüber würde sich Gerold Janssen von der Bürgerinitiative für die Erhaltung des Hollerlandes freuen. Denn je mehr Leute das Hollerland kennen und schätzen, so seine Devise, desto mehr setz en sich für den Erhalt des Naturschutzgebietes ein. Zusätzlich könnte es den Wümme-Deich im Blockland entlasten, wo sich derzeit die Skater und Radler drängeln.
Naherholer, per Rad, zu Fuß und auf Skates sind Gerold Jansen im Hollerland immer willkommen. Denn die „bleiben ja auf der Straße und gehen nicht in die Wiesen“. Mit den SkaterInnen will Janssen auch gerade die Jüngeren als potentielle Hollerland-Schützer ansprechen. Denn das Hollerland bietet herrliche Strecken, schwärmt Janssen. Rechter Hand von Kuhsiel aus, gibt es einen zwölf Kilometer langen Rundwege, mit vielen Alternativen für Kurzstrecken und Anschlüssen zum Uni-See und nach Lilienthal.
Dreh- und Angelpunkt für eine befahrbares Hollerland ist momentan der Jan-Reiners Weg. Zwei Abschnitte sind bereits neu asphaltiert. Noch stehen dem Skatertraum aber ein paar gemeine Pappeln auf dem mittleren Abschnitt im Weg. Denn dort haben die flachen Wurzeln die Wegstrecke aufgerissen. Im September plant das Bauressort mit Naturschützern eine Ortsbegehung. Denn wenn die Pappeln weg können, stünde einer neuen Asphaltdecke auf dem Jan-Reiners Weg nichts mehr entgegegen. Das Geld dafür sei jedenfalls da, versichert das Bauressort.
Gut vierhundert Blockländer würden dann aufatmen. An sonnigen Tagen spielt sich der ganze Freizeitsport vor ihrer Haustür auf dem Wümme-Deich ab. Wie viele genau dort skaten und radeln, kann Jan-Heiner Schumacher, Ortsamtsleiter des Blocklands, gar nicht abschätzen. Für die Bremer SkaterInnen sei die Wümme-Tour jedenfalls DAS Sportterrain schlechthin, bestätigt auch die Skateschule Happy Skater. Mehr als die Hälfte der Bremer SkaterInnen würde dort hinfahren. Das geht seit fast fünf Jahren so, weiß Schumacher. Und jedes Jahr wären es mehr geworden. Mit Transparenten machten die Blockländer im Frühjahr bereits darauf aufmerksam, dass hier auch „Menschen wohnen“.
Denn immer wieder gebe es unter Skatern und Radlern Einzelfälle, die den „ganzen Deich brauchen“ und sich wie „Rambos“ benehmen, klagt Schumacher. „Tyrannei geht nicht“, sagt der Ortsamtsleiter, „das Miteinander muss funktionieren.“ Auch er hofft auf eine Entzerrung durch die Asphaltierung des Jan-Reiners-Weges im Hollerland. Wenn das im Herbst passiert, könnten schon zur nächsten Saison die ersten Skater und Radfahrer dort rollen. pipe
Morgen lädt die Bürgerini zur Hollerlandführung ein. Treffpunkt: 9.30 Uhr, Horner Bad mit Rad.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen