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■ Die Jagd nach dem Acht-Zentimeter-Käfer
Japan ist im Hirschkäfer-Fieber. Die Hysterie hat solche Ausmaße erreicht, dass ein Geschäftsmann für ein acht Zentimeter großes Käferexemplar jüngst umgerechnet rund 160.000 Mark hinblätterte. „Der Käufer ist ein echter Käfernarr“, sagt ein Verkäufer des Tokioter Zoogeschäfts „Waku-Waku-Land“, das das Insekt im Angebot hatte. „Zwei Jahre hat er geduldig darauf gewartet.“ Trotz sinkender Preise seien für einen Acht-Zentimeter-Käfer immer noch genug Leute bereit, viel Geld springen zu lassen, meint Tadahara Matsumura vom privaten Zuchtinstitut „Mutsumi Insekten-Königreich“. Der Handel findet auch auf zahlreichen einschlägigen Internet-Homepages statt. Der große Hirschkäfer, auf Lateinisch Dorcus hopei, erreicht normalerweise nur eine Länge von knapp fünf Zentimetern. Um ihn darüber hinauswachsen zu lassen, ist spezielles Futter nötig. „Mit Pilzen“ päppelt Matsumura sie „zu fetten Käfern“. In freier Wildbahn sind Hirschkäfer in Japan dagegen sehr selten geworden. Foto: Reuters
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