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Sprachübungen mit Sensoren im Mund

Göttingen (dpa) – Störungen von Zungenbewegungen und des Atmungsverhaltens können künftig mit Hilfe von Sensoren im Mund von den Patienten selbst korrigiert werden. „Falsche Mundhaltung führt zu Sprechstörungen bei Kindern und Erwachsenen“, berichtete Professor Wilfried Engelke vom Zentrum Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Göttingen. Unter seiner Leitung haben Göttinger Wissenschaftler ein völlig neues Diagnose-, Überwachungs- und Lernsystem entwickelt, um Störungen des Sprechvermögens zu erforschen und möglichst zu beheben. Dazu werden winzige Sensoren auf normale kieferorthopädische Platten befestigt. Sie können wie Zahnspangen getragen werden. Eine kleine tragbare „Black Box“ übermittelt dem Patienten, ob er beim Sprechen die Zunge richtig bewegt, ob die Kraft der Kiefer ausreicht oder wie sein Atem- oder Mundöffnungsverhalten ist. Auch die behandelnden Ärzte könnten mit den Daten gezielt Therapien planen. Für die kleinen Patienten sei es zudem wichtig, dass ihnen das Krankenhaus erspart werde. Außerdem würden die Kosten erheblich gesenkt, weil die Übungen zu Hause gemacht werden. „Das Kind setzt sich vor den Fernseher, sieht, wie die Menschen sprechen, spricht nach und kann seine Zungenposition kontrollieren. Es sieht, was es falsch oder richtig macht.

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