piwik no script img

Georg aus der Dose

■ Von Heiligen und Sprayern: Graffiti-Kunst im Stadtteil St.Georg

„Wir haben Nachts auf der Straße angefangen, doch irgendwann landet man da, wo wir sind“, meint der Sprayer Mirko Reisser, alias „Daim“. Mit seinen Kollegen Heiko Zahlmann ( „Daddy Cool“) und Sascha Siebdrat ( „Vain“) hat er am Ende der Langen Reihe in St. Georg ein 10 mal 25 Meter großes Graffiti an die Wand gesprüht. Aus einer riesigen Spraydose auf blauem Grund entfleucht St. Georg, samt Pferd und Drachen. Heilige und Sprayer haben durchaus etwas gemeinsam. Auftraggeber ist die Firma Haueisen und Immobilien, die das bunte Bild – Motto: „St. Georg sprüht vor Ideen“ – dem Stadtteil schenkt.

Mit dem Mythos der unerlaubten Spray-Aktionen hat das allerdings nichts mehr zu tun. „Es gibt alle Extreme im Grafittikuchen“, sagt „Daim“. „Von illegalen Nacht-sprayern bis zu Freien Künstlern und Auftragsarbeitern“. Die letzten beiden Kuchenstücke decken die drei Sprayer ab. Ein gemeinsames Berufsethos gibt es auch nicht. Das einzige Ziel ist, laut Mirko Reisser, „seinen Namen in der Szene zu toppen“. Das haben die drei bis jetzt auch eifrig versucht. Sascha Siebdrat und Heiko Zahlmann beispielsweise haben in Hamburg-Lohbrügge eines der höchsten Graffitis in Europa gesprüht.

In der Immobilienfirma selbst gibt es wohl keine Heiligen. Trotz wohltätigem Zweck steht das Firmen-Logo ganz klein oben rechts in der Ecke des Bildes. ke

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen