: Fight the Sprachpanscher!
Münster (dpa) – Der „Verein zur Wahrung der Deutschen Sprache“ hat Bahn-Chef Johannes Ludewig zum „Sprachpanscher des Jahres“ 1999 gewählt. Das teilte der Vereinsvorsitzende Prof. Walter Krämer mit. Mit dieser „Auszeichnung für übertriebenen Gebrauch von englischen Begriffen in der deutschen Sprache“ (Anglizismen) waren vor dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG die Modeschöpferin Jil Sander (1997) und Telekom-Chef Ron Sommer (1998) „geehrt“ worden.
„Wir quittieren Ludewig beziehungsweise der Bahn AG mit dieser Entscheidung den konsequenten Ausstieg aus der deutschen Sprache“, erläuterte Krämer. „Wir empfinden die service points und ticket counters, die db-lounges und die McCleans auf deutschen Bahnhöfen als unhöflich gegenüber allen inländischen und ausländischen Kunden, die mehrheitlich nicht Englisch sprechen.“ Diese Menschen würden von „diesem pseudokosmopolitischen Imponiergehabe förmlich überrumpelt“. Die Urkunde werde Ludewig am 6. September überbracht, kündigte der Wirtschaftsprofessor Krämer an.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen