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Korruption: Jelzin beleidigt

■ Deutsche: Aufklären oder Stopp der Kredite. Neue Vorwürfe aus den USA

Moskau/Hamburg (dpa/rtr) – Russlands Präsident Boris Jelzin wertet die in westlichen Medien erhobenen Korruptionsvorwürfe nach Angaben eines Vertrauten als gegen ihn persönlich gerichteter Schlag. Das sagte am Samstag der Chef der Kreml-Liegenschaften, Pawel Borodin, einer der Hauptverdächtigten in der Affäre.

Mehrere deutsche Politiker appellierten an Moskau, den Verdächtigungen rasch entgegenzutreten. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, lehnen sie weitere Kredite aus Steuergeldern an Russland ab. Der Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE), Horst Köhler, warnte aber davor, Russland den Geldhahn zuzudrehen. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Ludger Volmer, nannte in der Welt am Sonntag die Kooperation Moskaus jetzt „unbedingt erforderlich, damit endlich Klarheit gewonnen wird“. Es gebe aber keine Alternative zu einer „Zusammenarbeit mit Russland“.

Medienberichten zufolge soll die Schweizer Baufirma Mabetex an Jelzin, seine Familie sowie Borodin Schmiergeld gezahlt haben, um Renovierungsaufträge für den Kreml und andere Regierungsgebäude zu bekommen.

Über eine weitere angebliche Veruntreuung von Millionenbeträgen berichtete am Samstag derLondoner Guardian. Bei der US-Lebensmittelhilfe seien nach Ansicht des US-Geheimdienstes CIA in Russland von korrupten Regierungsbeamten und kriminellen Banden „Millionen von Dollar“ unterschlagen worden.

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