: Libanese erschossen
■ Polizist bei Messerattacke schwer verletzt
Ein Polizeibeamter hat gestern in Bremen einen 40 Jahre alten Libanesen erschossen. Der Mann hatte zuvor unvermittelt mit einem Messer auf einen 38 Jahre alten Streifenpolizisten eingestochen. Ein zweiter Beamter schoss daraufhin auf den Angreifer. Der Libanese starb nach drei Schüssen in den Rücken. Der Beamte hatte je einen Stich in die Schulter und in den Oberbauch bekommen. Er sei inzwischen außer Lebensgefahr, gab die Polizei bekannt.
Die Motive der Tat sind unklar. Nach bisherigen Ermittlungen hatte der Libanese psychische Probleme. Der Vater von acht Kindern lebte seit einem Jahr in Bremen und wollte offenbar möglichst schnell wieder zurück in seine Heimat.
Die Polizei war von einer Nachbarin alarmiert worden. Sie hatte am Morgen der Polizei berichtet, der Libanese schleiche mit einem Messer um ihr Haus. Als die beiden Streifenpolizisten an der Wohnungstür des Mannes klingelten, kletterte dieser nach Aussagen seiner Ehefrau mit einem Messer bewaffnet aus dem Fenster.
Die Obduktion des Erschossenen dauerte gestern an. Details der Schussabgabe sind unklar. Der unverletzt gebliebene Beamte wurde noch nicht vernommen. Die Polizei fand am Tatort ein halb aufgeklapptes Messer mit stilettartiger Klinge und Munition.
Nach drei bisher ungelösten Mordfällen mit fünf Opfern in den vergangenen drei Wochen hatte die Polizei am vergangenen Freitag „vorsorglich“ eine weitere Mordkommission gebildet. Er habe jedoch nicht geglaubt, dass die Ermittler erneut eingreifen müssten, sagte der stellvertretende Bremer Polizeichef Eckhard Mordhorst vor Journalisten. Jeti/dpa
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