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Quer in drei Varianten

■ Kieler Landesregierung glaubt, dass Verbindung über Belt sich rechnet

Der Bau einer festen Verbindung über den 18 Kilometer breiten Fehmarnbelt verheißt der Wirtschaft zwar keine Traumrendite, rechnet sich aber nach Ansicht von Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Horst Bülck aus gesamtwirtschaftlicher Sicht. Die Ergebnisse einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung seien auch kein Rückschlag für das Milliardenvorhaben, „weil es unter den Vorzeichen einer Privatfinanzierung ein rentables Projekt ist“, sagte Bülck gestern in Kiel. Dies gelte der Studie zufolge für drei Varianten mit Kosten von 5,5 bis 5,8 Milliarden Mark.

Der Bund will sich nach bisherigem Stand nicht an der Finanzierung beteiligen. Am günstigsten schneidet nach den bisherigen Berechnungen ein so genannter Absenktunnel für Straße und Schiene mit Kosten von 5,5 Milliarden Mark und einer Rendite von 9,1 Prozent ab. Dass damit die „Attraktivitätsgrenze“ für die Wirtschaft von zehn Prozent unterschritten wird, räumte auch Bülck ein. Danach rangiert ein 5,7 Milliarden Mark teurer gebohrter Tunnel vor einer Schrägkabelbrücke. Ob letztlich die billigste Variante auch zum Zuge kommt, hängt unter anderem von ökologischen Kriterien ab, die bereits zuvor untersucht wurden. Insgesamt beliefen sich allein die Kosten für alle Gutachten zu dem deutsch-dänischen Verkehrsprojekt auf 20 Millionen Mark.

„Der Bau der festen Querung über den Fehmarnbelt ist das wichtigste internationale Verkehrsprojekt für ganz Norddeutschland“, sagte Bülck. Die Wirtschaft habe großes Interesse an seiner Verwirklichung signalisiert. Die jetzt vorliegende Wirtschaftlichkeitsstudie wurde vom Bund und Dänemark in Auftrag gegeben. dpa

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