„Liebe taz...“ Rechtschreibreform:Leck mich am Arsch

Betr.: „Schüler-Union wirft Bremer Lehrern Kuschelpädagogik vor“, taz bremen vom 31. August 1999

Daß unsere – im wahrsten Sinne des Wortes – „alteingesessenen“ Politiker keinerlei Nähe mehr zum Volk besitzen, haben sie ja durch die diktatorische Einführung der unsinnigen, milliardenteuren Rechtschreibreform hinreichend bewiesen.

Daß jedoch auch schon die nachrückende Politikergeneration völlig abgehoben von der Basis auf Wolke sieben schwebt, zeigt der lächerliche Versuch der Schüler Union, dem Werteverfall im Deutschunterricht durch Verteilung von Reclamheftchen wie „Faust“ zu begegnen.

Glaubt Herr Conreder ernsthaft, daß noch viele Schüler am Deutschunterricht interessiert sind, wenn diese sich mit dem mühevollen Erlernen einer Rechtschreibung herumplagen müssen, die außerhalb der Schule keinerlei Anwendung findet? Auf Werbeplakaten, in Fernsehspots und Büchern – ja, selbst in den am 1. August 1999 umgestellten Zeitungen findet sich nicht die Rechtschreibung, wie sie in der Schule gelehrt wird. Welch ein Chaos!

Mich würde es nicht wundern, wenn es die Mehrzahl der Schüler zukünftig statt mit Goethe nur noch mit Götz von Berlichingen hielte: „L... m... a. A....!“

Dieser Lesebrief wurde nicht nach den Regeln der neuen Rechtschreibung erstellt!

Petra Ahrens