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Moskau zählt seine Leichen

■  Russlands Hauptstadt steht nach vier blutigen Anschlägen unter Schock. Nun haben die Behörden die Täter angeblich „eingekreist“ und „tun ihr Bestes, um sie festzunehmen“

Moskau (AP/dpa) – Nach der schweren Explosion in einem Moskauer Wohnhaus haben Rettungsmannschaften bis gestern rund 120 Leichen aus den Trümmern geborgen. Darüber hinaus wurden noch Körperteile von möglicherweise 13 weiteren Opfern gefunden. Rund 1.200 Helfer drangen inzwischen bis zum Fundament des achtgeschossigen Gebäudes vor, das am Montag nach Angaben der Polizei bei einem Bombenanschlag dem Erdboden gleichgemacht worden war. Bisher bekannte sich niemand zu der Tat, der vierten in der russischen Hauptstadt in den vergangenen zwei Wochen.

Innenminister Wladimir Ruschailo erklärte nach einem Treffen mit Präsident Boris Jelzin, dass „ein und dieselbe Gruppe“ für die Anschläge verantwortlich sei. „Der Personenkreis (der Verdächtigen) wurde eingekreist, die Ermittler tun ihr Bestes, um sie festzunehmen“, zitierte ihn die Agentur Interfax. Als Motiv für die Anschläge nannte er den aktuellen Konflikt in der Kaukasusrepublik Dagestan. Verteidigungsminister Igor Sergejew kündigte an, dass nun auch Soldaten die Polizei bei den Patrouillen in Moskau unterstützen sollten.

Nach Angaben der Polizei wurden drei Verdächtige festgenommen, die mit der Explosion in Verbindung gebracht wurden. Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt.

Bei der Polizei meldeten sich hunderte von Anrufern mit Hinweisen auf mögliche weitere Sprengsätze. Allein im Laufe des Vormittags gingen die Beamten mehr als 150 Hinweisen nach, die sich nach Angaben der Agentur Interfax aber als falsch erwiesen.

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