Unterm Strich

Auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse (13. bis 18. Oktober) soll eine „Gruppe '99“ von Autoren aus Ex-Jugoslawien gegründet werden. 15 Schriftsteller aus sämtlichen ehemaligen Teilrepubliken und Regionen Jugoslawiens werden dazu unmittelbar vor der Messe zu einer mehrtägigen Klausur zusammentreffen. Ziel der Gespräche sei es, „Perspektiven zur Überwindung der Brüche und Konflikte des vergangenen Jahrzehnts zu erörtern, praktische Anregungen für einen neuen, die nationalen und ethnischen Trennungen überwindenden Dialog zu formulieren sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Meinungsfreiheit in den Nachfolgestaaten zu entwickeln“, teilte die Buchmesse als Initiator des Treffens in Frankfurt am Main mit.

Die Gründung der Gruppe geht auf eine Anregung des kroatischen Verlegers Nenad Popovic und des OSZE-Medienbeauftragten Freimut Duve zurück. Unter dem Motto „Nach dem Ende – Friedenslesung für den Balkan“ ist zudem eine Lesung mit Mitgliedern der Gruppe am 17. Oktober auf der Buchmesse angekündigt.

Die US-Justiz hat am Dienstagabend die Beschlagnahme zweier berühmter Gemälde von Egon Schiele aufgehoben. „Bildnis Wally“ und „Tote Stadt III“ aus der österreichischen Sammlung Leopold waren im Januar 1998 vom New Yorker Staatsanwalt Robert Morgenthau nach einer Ausstellung im Museum of Modern Art (MOMA) beschlagnahmt worden. Er wollte so die Überprüfung der Herkunft der Werke erzwingen, die aus jüdischem Besitz stammen und nach Ansicht der Erben auf unrechtmäßigem Weg in die Sammlung gekommen sind. Auch wenn der rechtmäßige Besitz an einer Leihgabe in Zweifel stehe, sei dieses vor Beschlagnahme geschützt, hieß es nun in der Entscheidung des höchsten Gerichtes des Staates New York.