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Mit Metallringen nach Süden

■ Vogelwarte Helgoland enträtselt Vogelflug und Überwinterung

Pünktlich zum Herbstbeginn ist Gekreische am Himmel: Millionen von Vögeln starten von den Nordländern der Erde zum Flug gen Süden. Doch wo werden sie rasten, leben, abgeschossen, wo überwintern all die Vogelarten? Das zu erkunden ist Aufgabe der Vogelberingung, die es seit nun 100 Jahren gibt – unter anderem in Deutschland betrieben von der Vogelwarte Wilhelmshaven/Helgoland.

Die Vogelberingung hat die Zugwege, Rast- und Überwinterungsgebiete enträtselt. Weltweit werden jedes Jahr über fünf Millionen Vögel auf ihrem Zug gefangen, mit Metallringen markiert und auf die Reise geschickt.

Im Herbst 1899 kennzeichnete der dänische Lehrer Christian Mortensen als erster 165 Stare mit Ringen. Diese Methode machte schnell Schule: Schon ab 1909 folgte Helgoland. Mitarbeiter der drei deutschen Vogelwarten – neben Wilhelmshaven/Helgoland sind dies Radolfzell am Bodensee sowie Hiddensee – fingen von 1903 bis heute rund 17 Millionen Vögel.

Rund 450.000 dieser Beringten wurden als verunglückt, geschossen oder Wiederfänge zurückgemeldet. Heute wird die Beringung vorrangig als Umweltmonitoring eingesetzt.

Über Geschichte, Ergebnisse und neue Methoden der Vogelberingung und Vogelzugforschung werden internationale Experten von Mittwoch bis Sonnabend auf Helgoland diskutieren. dpa

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