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Willi, wir woll'n die Wende

■ GEW-Schulstart-Bilanz: Bremer Bildungsabbau ist einmalig

Verbesserungsforderungen für Schule und Unterricht gibt es viele. Doch vorerst hält sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zurück. Noch herrsche „Hoffnung auf mehr Dialogfähigkeit der Bildungsbehörde unter seiner Leitung.“ Bis März, wenn die Haushaltsverhandlungen anstünden, werde man dem neuen Bildungssenator Willi Lemke (SPD) eine Art Schonfrist gewähren. Spätestens dann aber müsse er eine „größere Durchsetzungskraft im Senat“ beweisen als seine Vorgängerin. Denn die Lage an Bremer Schulen drohe bundesweit einzigartig schlecht zu werden, so die Bilanz der GEW zum Schuljahrsbeginn. Die Wende sei nötig: Korrekturen am Lehrer-Bedarfskonzept und Neueinstellungen.

Anders als in anderen Ländern – Haushaltsnotlageländer wie Berlin und Saarland eingeschlossen – erlebe Bremen nach GEW-Berechnungen einmalige Einschnitte im Bildungswesen: „Während die SchülerInnenzahl seit 1991 um 2,1 Prozent anstieg, sank die Zahl der Lehrkräfte um 12 Prozent. Im Saarland waren es vier, in Berlin drei Prozent.“ Die Folgen seien an allen Schulen spürbar – als gekappte Stundenzahlen bei Grund- und Leistungskursen an gymnasialen Oberstufen, als häufiger Ausfall von Förderunterricht in sozialen Brennpunkten sowie in größeren Klassen. Auch in diesem Jahr seien – durch mehr Pensionierung und Altersteilzeit als Neueinstellungen – rund 115 Vollzeitkräfte weggefallen. In drei Jahren werde der Altersdurchschnitt der bremischen LehrerInnenschaft 53,2 Jahre betragen. Allerdings wirke sich das schlechte Bildungsklima bereits jetzt aus: Von 20 im Frühjahr neu eingestellten Lehrkräften hätten fünf bereits gekündigt. In Niedersachsen und Hamburg seien die Arbeitsbedingungen besser, auch würde Teilzeit bei Berufseinstieg nur befristet stattfinden. Tatsächlich beschloss Niedersachsen gestern Vollzeit-einstellungen für Berufsschullehrer. ede

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