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taz-Abo-Aktion

■ Notfalls auch im Untergrund

Die ersten Zahlen aus der Aboabteilung machen Hoffnung, aber ein bisschen mehr Engagement wird es noch brauchen, um die Überschriften der Samstags-taz zu retten: 54 LeserInnen wollten übers Wochenende vom Kioskverkauf auf ein taz-Abo umsteigen.

Um allen schwankenden und wankenden LeserInnen ohne Abo gleich die Widerworte im Munde umzudrehen, lassen wir Rüdiger M. zu Wort kommen, einen reizenden, aber hartnäckigen Kioskkäufer. Per E-Mail teilt er uns mit: „Ich arbeite in Wechselschicht und kaufe die taz am Kiosk, so werde ich morgens schon vor sechs Uhr aufgeheitert. Fast immer werde ich beim Kauf der taz von anderen Kunden beobachtet. So erfahren auch andere Menschen, dass die taz kein Dekorationsgegenstand im Zeitungsständer ist. Sondern dass es Menschen gibt, die diese Zeitung sogar kaufen und lesen. Der Kioskpächter kennt dadurch mittlerweile sogar die unterschiedlichen Preise der taz. Andere Kioskpächter bringe ich zur Verzweiflung, wenn ich nach der taz frage ('Häh? Noch nie gehört!‘ oder 'Sie meinen die tz?‘). Wollen Sie das zerstören? Am Ende werde ich entlassen, weil meine Kollegen mich anschwärzen: 'Der liest eine Untergrundzeitung, die ist nirgends frei zu kaufen.‘ Und kündige dann mein Abo, weil ich mir vom Arbeitslosengeld die taz nicht mehr leisten kann. Der Kioskpächter, zurückgezogen in seinem Kleingarten, fragt sich: 'Wozu habe ich eigentlich damals die Preise der taz auswendig gelernt?‘“

Lieber Rüdiger, in diesen frischen Zeiten ist uns das dünne Abo-Hemdchen näher als Ihr gärtnernder Kioskpächter! Sankt Martin muss warten. Erst mal. rkr

Und Ihre Meinung? Bitte unter Stichwort „4.000 Abos“ an die tageszeitung, Kochstr. 18, 10969 Berlin; Fax: (030) 251 30 87; E-Mail: drohung taz.de

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