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Unterm Strich

Der Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums in Berlin, Christoph Stölzl, hat sich gegen Spekulationen über seinen Amtsverzicht gewandt. Mit angeblichen Spannungen mit Kulturstaatsminister Michael Naumann (SPD) habe das nichts zu tun, teilte das Museum am Dienstag mit. Stölzls Überlegungen zu einem „möglichen Seitenwechsel vom Kulturmachen zum Kultur-Journalismus“ seien rein persönlicher Natur. Zur Zeit verhandelt Stölzl mit der Welt über den Posten als Feuilletonchef. Naumann und der Vorsitzende des Aufsichtsrates des Deutschen Historischen Museums, Knut Nevermann, hätten ihn allerdings ersucht, die Arbeit im Museum fortzusetzen. Der 55-jährige Stölzl ist Gründungsdirektor des Deutschen Historischen Museums Berlin, an dessen Spitze er seit 1987 steht.

Der Deutsche Kulturrat hat die Bundesregierung aufgefordert, die Chance zu einer Reform der Künstlersozialversicherung nicht zu Gunsten kurzfristiger Einsparungen zu verschenken. Vor der Anhörung im Kultur- und Medienausschuss des Deutschen Bundestages am Mittwoch erklärte der Geschäftsführer des Kulturrates, Olaf Zimmermann, dass es dank des vor 16 Jahren verabschiedeten Künstlersozialversicherungsgesetzes gelungen sei, Künstlern den erforderlichen Krankenversicherungsschutz zu gewährleisten. Die Rente, die durch die in die Künstlersozialkasse eingezahlten Beiträge erworben wird, sei hingegen „beschämend niedrig“. „Allein diese Tatsache würde ein Nachdenken über eine grundsätzliche Reform der Künstlersozialversicherung rechtfertigen“, heißt es in der Erklärung.

Die Versichertenzahl ist nach diesen Angaben von 12.569 Mitgliedern im Jahr 1983 auf 102.212 Mitglieder im Jahr 1998 gestiegen. Während der Bund 1988 noch 38,7 Millionen an die Künstlersozialkasse zahlte, waren es 1998 insgesamt 169,4 Millionen Mark.

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