: Ehemalige Zwangsarbeiter zu Besuch
■ Die Delegation aus der Ukraine bleibt sieben Tage in Bremen
Mehr als 50 Jahre nach ihrem Einsatz in früheren Rüstungs- und Wirtschaftsbetrieben sind gestern ehemalige ZwangsarbeiterInnen für einem offiziellen Besuch in Bremen eingetroffen. Die acht Frauen und zehn Männer aus der Ukraine werden in den nächsten Tagen an die Stätten ihrer Zwangsarbeit während der Zeit des Zweiten Weltkrieges zurückkehren. Es ist der erste derartige Besuch ehemaliger „OstarbeiterInnen“, die von den Nazis verschleppt und in Bremen zum Teil jahrelang zur unentgeltlichen Arbeit gepresst wurden.Viele von ihnen waren während dieser Zeit noch Jugendliche.
Am heutigen Montag werden die BesucherInnen zu einem Empfang mit Arbeits- und Sozialsenatorin Hilde Adolf (SPD) erwartet. Auf dem Programm des Aufenthalts steht unter anderem die Besichtigung ehemaliger Zwangsarbeitsplätze sowie die von Gedenkstätten wie dem Bunker Valentin.
Der Besuch der Delegation wird durch einen von der Landesregierung initiierten Hilfsfonds finanziert. Bisher haben dafür fünf Unternehmen 25.000 Mark überwiesen. Auch die Stadt hat Geld beigetragen; in städtischen Betrieben waren Zwangsarbeiter beschäftigt. Insgesamt gab es bis 1945 200 Lager in Bremen, in denen bis zu 1.000 ZwangsarbeiterInnen festgehalten wurden. taz/dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen