: Unterm Strich
Bücher, Bücher, Bücher und neues nutzloses Wissen für Statistikfans: So wurden im vergangenen Jahr Bücher im Wert von über 809 Millionen Mark importiert, meist aus den USA (16 Prozent), dann aus Großbritannien (15 Prozent) und der Schweiz (11 Prozent), die Einfuhr aus dem diesjährigen Schwerpunktland Ungarn liegt dagegen bei gerade mal kümmerlichen ein Prozent. Skandal! Diese tollen, wenn auch nur für wenige Fachsimpler wirklich bedeutsamen Zahlen schickt das Statistische Bundesamt pünktlich zum Start der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt in die Welt.
And the News go on: Die Buchmesse beginnt, und wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Dienstag bekannt gab, wird ihr neuer Direktor Lorenzo Rudolf heißen. Der Schweizer Jurist stand bisher der ART Basel vor, baute sie in den letzten Jahren zur weltweit führenden Galerienmesse aus. Lorenzo Rudolf folgt damit Peter Weidhaas auf den Chefsessel, er stand der Buchmesse 25 Jahre lang als Geschäftsführer vor. Dem scheidenden Direktor wird der Abschied versüßt durch eine Auszeichnung mit dem International Book Award, den er während der Buchmesse verliehen bekommen wird. Den Preis vergibt das International Book Committee, eine beratende Organisation der Unesco, und er ging bisher schon an so unterschiedliche Adressaten wie Léopold Sédar Senghor (1979), Václav Havel (1990) und Astrid Lindgren (1992). Nun also nach Frankfurt am Main.
Und weiter in der Welt der Bücher: Der Jugendwahn in der deutschen Literatur, der dem Spiegel schon eine Titelgeschichte wert war, findet offenbar eine Entsprechung in Großbritannien. Benjamin Lebert heißt dort Richard Mason und wird seit seinem vor zwei Jahren erschienenen Buch „Der Liebesbeweis“ – laut Agenturbericht ein „Krimi über Schuld und Sühne“ und „ein distanziert-ironisches Sittenportrait über die britische Upper-Class“ – als neuer Shooting-Star der Schreiberzunft gehandelt. Mit 200.000 Pfund – der höchsten Summe, die ein britischer Verlag je für das Erstlingswerk eines so jungen Autors geboten hat – soll der damals 19-jährige Mason für sein Manuskript entlohnt worden sein, heißt es. Der britische Bestseller wurde in 21 Sprachen übersetzt und erscheint jetzt auf Deutsch.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen