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Pille kommt zehnmal im Jahr

■ Büro für Suchtprävention und DAK informieren über Ecstasy. Konsumierende sind zwischen 18 und 24 Jahre alt

Laut Betäubungsmittelgesetz ist Ecstasy illegal und wird als eine der harten Drogen eingestuft. Die stehen für Sucht, Verelendung, ein Leben in Abhängigkeit. Dass solche Horrorszenarien bezüglich der „Partydroge“ Ecstasy fehl am Platz sind, wurde gestern vom Hamburger Büro für Suchtprävention bei der Vorstellung eines neuen Projektes verdeutlicht.

Mittlerweile sei es wissenschaftlich erwiesen, dass Ecstasy nicht zur körperlichen Abhängigkeit führt, machten die Fachleute klar. Der Stoff wirke in erster Linie auf die Regionen des zentralen Nervensystems, die für das emotionale Empfinden sorgen. Die Konsumenten erleben starke Glücksgefühle, scheinbar unbändige Energie und sehen sich in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt. Komponenten, die erklären, warum gerade die „Vielausgeher“, vorzugsweise Techno-Party-Besucher, zur Ecstasy-Pille greifen. Diese sind im Durchschnitt 18 bis 24 Jahre alt. Für Hamburg wurde ermittelt, dass aus dieser Altersgruppe 21 Prozent bereits einmal im Leben Ecstasy probiert haben. Im letzten Jahr waren es noch 14 Prozent. Im Durchschnitt wird nur maximal zehn Mal im Jahr die Pille eingeworfen.

Diese Zahlen dürften jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass nicht jedeR seinen Drogenkonsum im Griff hat und dass der Konsum von den „Glücklichmachern“ nicht nur nach Abklingen der Wirkung das extreme Gegenteil hervorrufen, sondern längerfristig auch zu psychischer Abhängigkeit führen kann.

Das Problem liege also nicht in der Substanz selbst, sondern in erster Linie im Umgang mit ihr, hieß es gestern. Hier setzt das neue Internetprojekt des Büros für Suchtprävention an, welches im Laufe des Jahres ans Netz gehen wird. Das „ecstasy-project“ verzichtet auf die Verteufelung der Droge und will stattdessen informieren. Vielversprechend ist auch, dass das Projekt auch von Leuten bearbeitet wird, die die Droge und die Szene kennen. Die Deutsche Angestellten Krankenkasse DAK, die dieses Projekt finanziell mitunterstützt, hat zwei Broschüren zum Thema Ecstasy herausgebracht, die Infos für Konsumenten und Eltern enthalten. Tina Petersen

ecstasy project - Tel.: (040) 248 000

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