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■ Jagoda: Sofortprogramm wirkt – aber wie lange?
Dank des 100.000-Jobs-Programmes sind dieses Jahr nur halb so viele Jugendliche ohne Lehrstelle geblieben wie letztes Jahr. Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Jagoda, stellte am Dienstag in Nürnberg die aktuellen Zahlen vor. Der Abstand zwischen Stellen und Bewerbern hat danach Ende September mit 5.900 deutlich unter dem Vorjahr gelegen, als er noch 12.300 betrug. In den alten Bundesländern war die Ausbildungsplatzbilanz erstmals seit zwei Jahren wieder positiv. Ende September waren 3.200 Lehrstellen unbesetzt. In den neuen Bundesländern fehlten dagegen rechnerisch 9.100 Lehrstellen. Besonders schwer hätten es nach wie vor Mädchen und ausländische Jugendliche auf dem Arbeitsmarkt. Die positive Entwicklung sei nur dem Sofortprogramm der rot-grünen Regierung zu verdanken, sagte Jagoda.
Skeptisch äußerte sich Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt über das Programm: Nur 20.000 von 80.000 Jugendlichen, die bis heute das Sofortprogramm beendet hätten, hätten danach tatsächlich reguläre Arbeit oder Ausbildungsplätze gefunden. Nach wie vor müssten laut Jagoda mehr Betriebe zum Ausbilden bewegt werden. Etwa eine Million Unternehmen haben eine Ausbildungsberechtigung, nur gut die Hälfte macht Gebrauch davon.
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