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■ Männer und Frauen

Die Welt setzt sich zusammen aus Nachrichten aus aller Welt, die sich im Kopf des Zeitungslesers vermischen, damit eine Weltansicht in seinem Kopf entsteht. Über Frauen und Männer zum Beispiel. Immer wieder Frauen und Männer. Es gibt kaum eine Meldung ohne Frauen und Männer. Oder Jungs und Mädchen. Oder deren Abbilder. So ist, meldet der Tagesspiegel, in Ostfrankreich die so genannte Gartenzwerg-Bande aktiv. In einem Wald entdeckte ein Jäger ein Lager der „Befreiungsfront für Gartenzwerge“, die sich seit 1996 gegen das Rollenklischee wehrt, das der normannische Gartenzwerg in kleinen Jungs erzeuge. Ara Tripp wurde derweil verurteilt, weil sie auf einem Strommast nahe Seattle mit „blankem Busen“ (FAZ) dagegen protestiert hatte, dass Männer ihre T-Shirts ausziehen dürfen, Frauen aber nicht. Und gleichzeitig ist bei einer Studie über Unfruchtbarkeit in Malaysia herausgekommen, dass 50 von 2.500 der teilnehmenden Paare mit Kinderwunsch keinen Sex miteinander, sondern eine „platonische“ Beziehung haben. In den sogen. platonischen Beziehungen des Altertums pflegte man übrigens den sogen. Schenkelverkehr, und Ara Tripp (s.o.) hatte sich zuvor geschlechtsumwandeln lassen. Übrigens wissen auch deutsche Paare „zu wenig über die Ehe“ (Tagesspiegel). Die Geschlechterproblematik ist also eine unendliche Geschichte, die von der Geschlechterforschung eher noch verkompliziert zu werden scheint. Lebenspraktisch gesehen weiß man sehr wenig über Frauen und Männer. Möglicherweise eher noch weniger als früher, als es die schönen Seiten „Aus aller Welt“ noch nicht gab. Wenigstens das Wetter ist geschlechtsarm, und der Winter stimmt uns milde. Detlef Kuhlbrodt

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