: Investor für Trabrennbahn gefunden
■ Der zweite Bewerber für die Sanierung der Bahrenfelder Trabrennbahn ist die Hamburger Immobilienfirma GGW
Das Geheimnis um die Identität des zweiten Bewerbers für die Sanierung der Bahrenfelder Trabrennbahn ist gelüftet: Die Hamburger Immobilienfirma GGW Gewerbe- und Wohnungsbau will für bis zu acht Millionen Mark die Bahn von Grund auf sanieren. Im Gegenzug würde sie die Nachbar-grundstücke im Zuge eines Erbbaurechtsvertrages mit der Stadt verwerten dürfen. Zweite Bewerberin ist die Hamburger Traberpark Bahrenfeld AG, die mit dem Immobilienkaufmann Harald „Charles“ Grendel verbunden ist.
Welcher der beiden Investoren den Zuschlag erhalten soll, darüber wird auf Behördenseite noch gegrübelt. War von der Wirtschaftsbehörde ursprünglich der März als Termin für einen Vergabevorschlag an Senat und Bürgerschaft genannt worden, scheint es jetzt fraglich, ob er, wie später angekündigt, noch im Herbst kommen wird.
„Ein irrsinniger Druck ist nicht mehr drin“, sagt Bernd Meyer, der Sprecher der Wirtschaftsbehörde, „weil ja eine Zwischensanierung erfolgt ist.“ Im Sommer hatte es eine Zeitlang so ausgesehen, als müsste die Tribüne der Rennbahn wegen Asbestbelastung geschlossen werden. Dieses Problem ist vorläufig gelöst, so dass der Entscheidungsprozess ruhig seinen Lauf nehmen kann. Als nächstes wird die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Susath im Auftrag des Senats die überarbeiteten Konzepte der beiden Investoren prüfen.
Siegfried Kludt, Miteigentümer der GGW, sagt, ihm sei unverständlich, dass die Stadt nicht schneller gearbeitet habe. „Ich wollte doch der Trabrennbahn was Gutes tun“, sagt der Springreiter. Die Asbest-Tribüne müsse schnellstens abgerissen werden. Das Geld für die Zwischensanierung hätte man lieber nehmen und Kindergärten davon bauen sollen, schimpft er.
Die Hamburger Trabrenngesellschaft (HTRG), bis 2005 Betreiberin der Bahn, würde die GGW als Investor vorziehen. Sie sei aber bereit, mit jedem anderen seriösen Investor zusammenzuarbeiten, so ihr Präsident Bernd Bormann. knö
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