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An eine Dahinfahrende

Es war mir nicht genug,

als eine kühle Abendluft

mir deinen Duft zutrug;

so wollte ich dich sehn.

Ich ging zu meinem Fenster hin und sah

an meinem Rad dich stehn,

gleich unter mir, geduckt.

Zu deinen Knien ein Werkzeuglein.

Da hat's mich lieb durchzuckt,

ach du! Und meine Hand

bestrich dein weiches Haar so leicht,

als sei ihr längst bekannt,

was sie noch nie gefühlt.

Du wandtest dein Gesicht mir zu

und sprachst, ach! unterkühlt:

„Hau ab, du Idiot!“

Und brachst das Schloss und fuhrst dahin.

Fern glühte Abendrot – –

Thomas Gsella

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