: Unterm Strich
Mit seinem Mammutprojekt „Licht“, sieben Musiktheater-Abenden rund um die Woche, sucht der Komponist Karl-Heinz Stockhausen seit mehr als zwei Jahrzehnten die Musik- und Theaterwelt zu erleuchten. Fünf Teile wurden im Laufe der Zeit an verschiedenen Orten realisiert. Mit dem „Mittwoch“ war der sechste und vorletzte für nächsten Mai an der Oper Bonn angekündigt. Die sieht sich nun, wie Intendant Manfred Beilharz erklärte, nicht mehr im Stande, die geplante Uraufführung zu finanzieren. Denn obwohl bereits die hohe Zahl von 45 Probetagen anberaumt war, verlangte Stockhausen 96 (!) weitere – mit vollem Equipment. Würde diesem Wunsch entsprochen, so wäre das Haus mehr als ein Vierteljahr nur von dieser Produktion beschlagnahmt, deren Kosten sich schon jetzt auf das Dreifache einer „Götterdämmerung“ beliefen. Unbezahlbar – drum geht nun wohl endgültig das Licht aus. FCR
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
