■ Die anderen: "Le Monde" (Paris) über Tschetschenien / "Volkskrant" (Den Haag) über das anhaltende Wirtschaftswachstum in den USA
Le Monde (Paris) über Tschetschenien: Tschetschenien ist weder das Kosovo noch Timor – aber dortige Ausschreitungen gehören genauso zu den Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wie die, die von den Milizen Belgrads oder Indonesiens verübt wurden. Es sind nicht Kalaschnikows, mit denen die tschetschenischen Zivilisten gemordet werden, sondern Raketen. Der große Unterschied, das ist die Gleichgültigkeit der internationalen Gemeinschaft. Die westlichen Führungen sind auf traurige Weise stumm. Wenn die Russen im Kosovo-Krieg die Folgen des neuen Rechts auf Einmischung fürchteten, dann war ihre Sorge unbegründet.
Volkskrant (Den Haag) über das anhaltende Wirtschaftswachstum in den USA: Genau 70 Jahre nach dem großen Börsenkrach geht es den USA besser denn je. Das Land erlebt die längste Periode ökonomischen Wachstums seit dem Zweiten Weltkrieg. Das heutige amerikanische Vertrauen in die unbegrenzten Möglichkeiten der neuen Technologien hat riskante Züge. In den Zwanzigerjahren waren es auch die Amerikaner, die optimistisch waren im Hinblick auf großartige Entwicklungen wie Telefon, Flugzeug, Eisenbahn und Auto. Unbegrenztes Wachstum der Wirtschaft schien gegeben. 70 Jahre später kennen wir die Folgen: die große Depression.
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