■ Nach schweren Unruhen: Tausende Ägypter in Kuwait festgenommen
Kuwait (dpa) – Mehrere tausend ägyptische Zuwanderer sind nach schweren Straßenunruhen vom Wochenende in einer Vorstadt von Kuwait-Stadt festgenommen worden. Gestern herrschte in dem betroffenen Ort al-Kheitan immer noch eine Art Ausnahmezustand.
Mindestens 5.000 ägyptische Zuwanderer hatten sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag stundenlange Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Der kuwaitische Außenminister Scheich Sabah Ahmed kündigte an, die Ägypter auszuweisen. Anlass der Unruhen war nach offiziellen Angaben ein Streit zwischen einem Ladenbesitzer aus Bangladesch und einem Ägypter, der einige Teller zerbrochen hatte. Als Polizisten den Ägypter festnahmen, strömten Tausende Landsleute auf die Straßen. Sie warfen Steine, riefen anti-kuwaitische Slogans und zerstörten Geschäfte.
Fast zwei Drittel der 2,2 Millionen Bewohner Kuwaits sind ausländische Arbeitskräfte, die zum Teil arbeitslos geworden sind. Ein Diplomat sagte, der Gewaltausbruch sei das Ergebnis der schlechten Lebensbedingungen dieser ungelernten Arbeiter.
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