Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Absolute Giganten Deutschland 1999, R: Sebastian Schipper, D: Frank Giering, Florian Lukas, Julia Hummer

„Was tun drei junge Großstadthelden mitten in der Nacht in der Tiefgarage, wenn sie plötzlich die große Sehnsucht packt? Sie wälzen sich auf der Motorhaube ihres Autos im Hamburger und Pommes-Müll, drehen das Radio auf Maximallautstärke und nehmen Aufstellung für einen Freudentanz – zu Marc Bolans Pop-Klassiker „20th Century Boy“. Der Einbruch märchenhaften Musical-Glamours in eine ansonsten eher triste Welt aus Hochhausbeton und Absturz-Kneipen ist in diesem Film so etwas wie die Erfüllung der allerwildesten Träume. In Wahrheit schlagen sich die drei Burschen, von denen der Schauspieler und Regie-Newcomer Sebastian Schipper in seinem Kinodebüt erzählt, eher als Kleinmurkser durchs Hamburger Leben. Mit solcher Behauptungskraft und so viel umwerfendem Charme hat lange kein deutscher Film mehr Musicalträume und reales Leben miteinander versöhnt.“ (Der Spiegel) Atlantis

Alles über meine Mutter Spanien/Frankreich 1999, R: Pedro Almodóvar, D: Cecilia Roth, Marisa Paredes

"Transen am Rande des Nervenzusammenbruchs – in dem liebenswert-skurrilen Melodram spielen nur Männer eine Rolle, die einen Busen haben. Eine Frau sucht nach dem Unfalltod ihres Sohnes den Vater des Kindes. Sie findet ihn in der Transvestiten-Szene von Barcelona; mittlerweile hat er größere Brüste als sie. Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar beschreibt das Zusammentreffen seiner Gestalten mit Witz, Sentimentalität und vor allem viel Respekt.“ (Der Spiegel) Cinema, Gondel, Casablanca (Ol)

Die Angst des Tormanns beim Elfmeter BRD 1971, R: Wim Wenders, D: Arthur Brauss, Kai Fischer, Erika Pluhar

„Ein Fußballtormann fällt nach einem Platzverweis aus den Zusammenhängen des normalen Lebens und der herkömmlichen Kommunikation, tötet eine Kinokassiererin und wird zum passiven Zuschauer seines Schicksals. Wim Wenders benutzt in seinem zweiten Spielfilm, nach der Erzählung von Peter Handke, Muster der Kriminalgeschichte und des Hollywoodthrillers, um über Wahrnehmungsformen zu reflektieren. Genaue Beobachtung von alltäglichen Vorgängen und Details enthüllt den latenten Schrecken des scheinbar Selbstverständlichen.“ (Lexikon des Int. Films) Schauburg, Atlantis, Filmstudio, Gondel, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Austin Powers 2 – Spion in geheimer Missionarsstellung USA 1999, R: Jay Roach, D: Mike Myers, Heather Graham

„Sein „Groovy, Baby!“ ließ vor zwei Jahren die Kinokassen klingeln. Jetzt kehrt der Superspion aus den Swinging Sixties zurück, um erneut die Welt zu retten. Austin Powers (Mike Myers) ist diesmal in besonders heikler Mission unerwegs, haben ihm doch seine Widersacher Dr. Evil (Mike Myers) und das schwergewichtige Ekelpaket Fat Bastard (Mike Myers) die Libido gestohlen. Zum Glück steht ihm wenigstens die Agentin Felicity Shagwell (Heather Graham) bei, die jedes Bond-Girl in den Schatten stellt. Natürlich reicht die Handlung gerade mal, um der Sketch-Parade einen roten Faden zu geben. Wobei die Qualität des bunten Sammelsuriums von einer rasanten Eröffnungssequenz über zerdehnte Filmzitate bis hin zu groben Geschmacklosigkeiten reicht. In dieser James-Bond Persiflage ist eben alles schrill.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast, UFA-Palast, UT-Kinocenter

B

Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding Deutschland 1999, R: Peter Thorwarth, D: Oliver Korittke, Markus Knüfken, Alexandra Neldel

„In Unna, einer der ödesten Kleinstädte an der B1, tuckert das Leben noch in seinem ur-nordrheinwestfälischen Groove dahin. Deshalb braucht das kleinkriminelle Milieu etwas länger, bis es in die Gänge kommt. Ein spektakulärer Tresordiebstahl, die Exhumierung Martin Semmelrogges und eine gute Schlusspointe sollten dann aber selbst ein Publikum zufriedenstellen, dem beim Anblick eines Dortmunder Kennzeichens sonst nicht das Herz aufgeht.“ (tip) UT-Kinocenter, Casablanca (Ol)

Big Daddy USA 1999, R: Dennis Dugan, D: Adam Sandler, Joey Laren Adams

„Ein 32-jähriger Kindskopf mit Geld und ohne Ambitionen adoptiert einen fünfjährigen Bettnässer, um einen Spielkameraden zu haben, nachdem er die Freundin verloren hat. Gemeinsam pinkeln sie auf die Straße und genießen Junk-food. Allmählich entwickelt der Ältere Vatergefühle und wird selber ein wenig erwachsen. Mäßig komische Komödie, die Toleranzen und Familienbewußtsein propagiert.“ (tip) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Lichtspielhaus (Delmenhorst), Wall-Kino (Ol), Solitaire-Kino (Westerstede)

Bowfingers große Nummer USA 1999, R: Frank Oz, D: Steve Martin, Eddie Murphy

„Nicht Ed Wood, sondern Bowfinger heisst der so enthusiastische wie unbegabte Filmemacher, den Steve Martin sich ersonnen hat und unter der Regie von Frank Oz auch verkörpert. Um ein läppisches Science-Fiction-Skript zum Kino-Hit zu machen, missbraucht er den paranoiden Action Star Kit (Eddie Murphy) als ahnungslosen Hauptdarsteller, indem er ihn vor versteckter Kamera mit den anderen Figuren interagieren lässt. Für Kit wird die Erfahrung zum Alptraum; für seinen debilen Doppelgänger Jiff (auch Murphy) und das Möchtegern-Starlet Daisy (Heather Graham) zur großen Chance. Teils krude, teils raffinierte Satire über Nöte und Träume in und um Hollywood, glänzend gespielt und flott inszeniert.“ (Neue Zürcher Zeitung) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Passage (Del), Wall-Kino (Ol), Solitaire (Westerstede)

Die Braut, die sich nicht traut USA 1999, R: Gary Marshall, D: Julia Roberts, Richard Gere

„Natürlich ist der Ausgang dieser romantischen Komödie so vorhersehbar wie das Lachen von Julia Roberts breit ist, natürlich steckt die Geschichte von der Braut, die sich nicht traut, voller Klischees und kleine Albernheiten – und natürlich wird jeder dabei sein wollen, bei der Wiedervereinigung des „Pretty Woman“-Traumpaares! Und warum auch nicht?“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, UFA-Palast, Cinestar-Kristallpalast, UT-Kino, Wall-Kino (Ol), Passage (Del)

Der Bremen Film 1945-89 Ulrich Scholz

Im letzten Drittel überraschen nur noch die Bilder von der britischen Königin auf dem Markplatz mit Koschnick und dem Roland im Hintergrund. (hip) Schauburg

Brottag Russland/USA 1998, R: Sergej Dvortsevoy / OF mit engl. Untertiteln

„In einer vergessenen, fast völlig verlassenen Siedlung nördlich von St. Petersburg lebt eine Gruppe älterer Menschen nahezu komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Aber einmal pro Woche kommt ein Zug vorbei, der ihnen Brot bringt. Die alten Leute schieben einen Bollerwagen zu den Gleisen, wo das Brot abgeladen wird. „Brottag“ ist ein unvergessliches Portrait eines Teils von Rußlamd, ländlicher Armut, traditionellen Lebens am Ende des 20. Jahrhunderts.“ (Kommunalkino) Kino 46

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder and the Buena Vista Social Club

Ganz zufällig brauchte Ry Cooder vor einigen Jahren in Havanna ein paar kubanische Musiker für eine Aufnahme, entdeckte die alten Hasen, holte sie aus dem Ruhestand zurück, nahm die Platte „Buena Vista Social Club“ mit ihnen auf, und diese wurde überraschend ein großer internationaler Erfolg. (hip) Schauburg/OFmdU, Lindenhof-Lichtsp.(Wildeshausen)

C

Cobra Verde Deutschland 1987, R: Werner Herzog, D: Klaus Kinski, King Ampaw, Klaus Berling

„Ein Rinderhirt verläßt die Dürre Brasiliens mit dem Traum vom besseren Leben. Als Goldgräbersklave missbraucht, wird er Bandit und Aufseher über 600 Neger einer Plantage und schließlich als Sklavenhändler nach Afrika abgeschoben. Dort zum Vize-König geworden, flieht er das Land. Der aufwendige Film verspielt das interessante Thema der Romanvorlage von Bruce Chatwin infolge überzogener Selbstironie und Schaueffekte – vor allem aber wegen der unerträglichen exzentrischen Selbstdarstellung es Titelhelden.“ (Lexikon des internationalen Films) Cinema

D

Deep Blue Sea USA 1999, R: Renny Harlin, D: Thomas Jane, Saffron Burrows

"Wer sich in haiverseuchte Gewässer begibt, kommt darin um. Und wer jeden Horror vom „weißen Hai“ bis „Alien 4“ kennt, hat in diesem professionell gemachten Action-Thriller jede Menge Déjà-vu-Erlebnisse. Explosionen erschüttern ein Unterwasserlabor, Haie rupfen Leute in zwei Teile: all das ist furchtbar aufregend. Wirklich spannend ist es nicht. Actionspezialist Renny Harlin (“Stirb langsam 2“) inszeniert zweifellos mit Schmackes, doch zehn kleine Negerlein, die vor Monstern durch dunkle Gänge flüchten, hat man in letzter Zeit viel zu oft im Kino gesehen.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast, UFA-Palast, UT-Kino, Gloria

Der Diamantencoup USA 1999, R: Les Mayfield, D: Martin Lawrence, Luke Wilson, Peter Greene

„Perfekt auf Martin Lawrence zugeschnittene Action-Komödie, die stark an „Beverly Hills Cop“ erinnert. Les Mayfield erzählt nichts Neues, doch die Mischung aus Humor und Action stimmt.“ (film.de) CineStar-Kristallpalast

E

Ein Lied von Liebe und Tod Deutschland/Ungarn 1999, R: Rolf Schübel, D: Joachim Król, Ben Becker, Erika Marozsan

„Im Budapest der späten 30er Jahre lernt der jüdische Restaurantwirt Szabó einen unglücklich verliebten deutschen Geschäftsmann kennen, als der sich in die bereits reichlich komplizierte Dreierbeziehung zwischen Wirt, Kellnerin und Restaurantpianisten einmengen will. Ein paar Jahre später erscheint der verschmähte Liebhaber in SS-Uniform wieder und zwingt den Wirt zu Handlangerdiensten bei seinen mörderischen Geschäften. Regisseur Schübel peppt seine schmale Geschichte mit Anekdoten, romantischem Geplänkel und ein paar geschmacklosen Witzen auf. Redlich im Ansatz, aber viel zu kurzschlüssig konstruiert: Allein Joachim Król als trauriger Gastronom sticht aus dem Ensemble heraus.“ (tip) Schauburg, Ziegelhof-Kino (Ol)

Ein Sommernachtstraum Großbritannien/Italien/USA 1999, R: Michael Kaufmann, D: Michelle Pfeiffer, Kevin Kline, Sophie Marceau, Rupert Everett

„Die sommerliche Toskana im 19. Jahrhundert, Land der Mythen und Elfen. Ein nächtlich verabreichter Liebestrunk von Kobold Puck sorgt während der Hochzeitsvorbereitungen für Theseus und Hippolyta für Verwirrung. Gegenseitig verfallen sich Titania und ein Weber mit Eselsohren. Üppige Besetzung, lukullische Bilder und Shakespeares erstmals von Hollywood adaptiertes Vorlage markieren das Epizentrum der einschläfenden Komödie. Im Vergleich zu populären Shakespeare-Verfilmungen wie „Shakespeare in Love“ oder „10 Dinge, die ich an Dir hasse“ schwelgt Regisseur Michael Hoffmann in einem einfallslosen Schwank in Pappkulissen.“ (film.de.) Atlantis, Ziegelhof-Kino (Ol)

Eiskalter Engel USA 1999, R: Roger Kumble, D: Ryan Philippe, Sarah Michelle Gellar, Reese Witherspoon

„Die Dame heißt Merteuil, der Herr Valmont, und die beiden haben in einem frivolen Pakt verabredet, einander bei der sittlichen Korrumpierung tugendhafter junger Mädchen Beihilfe zu leisten. Der Stoff ist unter dem Titel „Gefährliche Liebschaften“ seit gut 200 Jahren ein pikanter Bestseller, und weil nicht alle scharfen neuen Teenie-Komödien aus Hollywood behaupten können, ihr Plot stamme von Shakespeare, wird diesmal der französiche Schmöker von Choderos de Laclos frisch herausgeputzt. Im Milieu der superreichen Beautiful People, die am New Yorker Central Park logieren, sind Merteuil und Valmont nun auf Beutejagd: jung, schön, schrill und entzückend verrucht.“ (Der Spiegel) CinemaxX, Solitaire (Westerst.)

eXistenZ Kanada/Großbritannien 1999, R: David Cronenberg, D: Jennifer Jason Leigh, Jude Law, William Defoe

Dass wir uns zu Tode amüsieren, ist ja auch schon keine ganz neue Erkenntnis mehr, und einige Mitmenschen sind inzwischen mehr im Internet und in Computerspielen als in der realen Welt zu Hause. Mit diesen Themen spielt der neue, äußerst raffinierte Science-Fiction-Film „eXistenZ“. David Cronenberg schaut hier nur ein paar Jahre in eine Zukunft, in der die virtuelle Realität so überzeugend geschaffen werden kann, dass die Teilnehmer beim neuesten Computergame „eXistenZ“ unmöglich wissen können, ob sie im Spiel oder außerhalb agieren. Dazu werden ihre eigenen Nervensysteme angezapft, die Anschlüsse werden ihnen ins Fleisch gestöpselt, und der Computer zieht seine Energie aus ihren Ängsten, Wünschen und Trieben. Und so wie die an das System angeschlossenen Spielfanatiker weiß auch der Zuschauer bald nicht mehr, auf welcher Spiel/Realitätsebene er sich gerade befindet. Cronenberg folgt hier seinen alten Obsessionen: der Verschmelzung von menschlichem Körper und Maschine. Eine „Mischung aus kühler Intellektualität und auslaufendem Rückenmark“ hat ein Kritiker seinen Stil genannt, und am besten wird diese seltsame Ästhetik hier durch eine Pistole illustriert, die nur aus Haut und Knochen besteht, und mit menschlichen Zähnens schießt, um so allen elektronischen Waffenkontrollen zu entkommen. (hip) Cinestar-Kristallpalast / Originalfassung ohne Untertitel im Kino 46

Eyes Wide Shut USA 1999, R: Stanley Kubrick, D: Tom Cruise, Nicole Kidman

„Eyes Wide Shut“ basiert auf der „Traumnovelle“ von Arthur Schnitzler, die Kubrick aus dem Wien des späten 19. Jahrhunderts ins New York des späten 20. Jahrhunderts transkribiert hat. Der Film hat die Struktur eines Thrillers, mit dem Verdacht, dass eine mächtige Verschwörung existiert, die über Leichen geht. Aber er ähnelt auch einem Alptraum, in dem jede Szene eine ganz eigene, seltsam surreale Qualität besitzt, und alle Geschehnisse ihren Ursprung im Inneren des Protagonisten haben. Im Zentrum steht eine ritualisierte, brillant düster funkelnde Orgie, die wie ein erotisches Fegefeuer wirkt, in dem Sex und der Tod untrennbar ineinander verwoben sind. (hip) Filmstudio, CinemaxX (engl. OF)

F

Frameup USA 1993, R: John Jost, D: Beth-Ann Bolet, Ricky-Lee Gruber / Originalfassung mit Untertiteln

Der Titel ist doppelsinnig: in der Terminologie des Films heißt „to frame“ ins Bild setzen – in kriminellen Kreisen ist ein Frameup ein abgekartetes Spiel. Für den avantgardistischen Filmemacher Jon Jost ist das Genre des Road-Movies solch eine Falle: Jedesmal brechen da zwei loser zu aufregenden und kriminellen Abenteuern auf, um zum Schluss möglichst romantisch abgeschlachtet zu werden. Jost hat nun die Konventionen dieser Filme konsequent gegen den Strich gebürstet. Auch bei ihm kann man sich lange über die beiden närrischen Helden amüsieren, aber spätestens bei der fast unerträglichen Hinrichtungsszene vergeht auch dem letzten das Lachen. Jost macht dem Zuschauer klar, auf wessen Kosten er sich in diesem Genre unterhält. Aber er gräbt noch tiefer und entdeckt hinter dem Plot des Road Movies das Passionsspiel. (hip) Kino 46

Frühstück bei Tiffany USA 1961, R: Blake Edwards, D: Audrey Hepburn, Mickey Rooney

„Auf einer Ebene eine romantische Komödie mit Audrey Hepburn in ihrer schönsten Rolle und der oscargekrönten Filmmusik von Henry Mancini. Auf einer anderen Ebene aber eine asexuelle Travestie von Truman Capotes Roman ohne viel Schwung. Achten Sie besonders auf Mickey Rooneys exzessiv rassistische Karikatur eines japanischen Fotografen.“ (Christopher Tookey) Cinestar-Kristallpalast

G

Gattaca USA 1997, R: Andrew Niccol, D: Uma Thurman, Ethan Hawke, Gore Vidal / Originalfassung mit Untertiteln

„Irgendwann in ferner Zukunft werden schlechte Charakterzüge des Menschen mittels Genmanipulationen eliminiert. But nobody is perfect. Und so entpuppt sich die künstlich gezüchtete Gruppe der Menschen als gar nicht so astrein. Ein intelligenter Science-Fiction-Film, der in durchdachter Erzählweise Kritik an den Auswüchsen der Wissenschaft übt und die Zerstörung der Individualität zugunsten kontrollierter Gleichmacherei anprangert.“ (Bremer) Kino 46

Das Geisterschloss USA 1999, R: Jan De Bont, D: Liam Neeson, Catherine Zeta-Jones

„Speed-Regisseur Jan De Bont will uns das Gruseln beibringen, leider geht das eher in die Hose. Tolle Ausstattung und Effekte, aber wenig Gänsehaut in der uralten Story vom verwunschenen Schloss.“ (TV-Spielfilm) UFA-Palast, CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen), Passage (Del), Solitaire (Westerstede)

Gnadenlos schön USA 1999, R: Michael Patrick Jann, D: Denise Richards, Kirstie Alley, Ellen Barkin

„Mount Rose, ein fiktives Provinznest im Staate Minnesota, ist Schauplatz eines Teenager-Schönheitswettbewerbs, wie er tausendfach in den USA ausgerichtet wird. Im Reality-TV-Stil lernt man die mehr oder weniger begabten Kandidatinnen lieben oder hassen und kann über die abartigsten Gemeinheiten und Sabotage-Akte nur staunen. Eine satirische Komödie mit der Prise Geschmacklosigkeit, die es braucht, um einen amerikanischen Traum zu demontieren, der naiver nicht geträumt und fanatischer nicht verfolgt werden könnte.“ (tip) CinemaxX, CineStar-Kristallpalast

Der große Bagarozy Deutschland 1999, R: Bernd Eichinger, D: Til Schweiger, Corinna Harfouch

„Für Helmut Kraussers gleichnamiges Callas-Buch hat Eichinger keine Ästhetik, keine Atmosphäre, keine filmische Form gefunden. Die Geschichte eines Mannes, der sich für den Teufel hält, vielleicht sogar der Teufel ist, und der in seiner Psychiaterin die Wiedergeburt der von ihm geliebten und gehassten Maria Callas sieht, wirkt in dieser Leinwand-Adaption wie die ächzende Vorstellung eines Provinz-Zauberers. Zwischen fantastischem Thema und banaler Umsetzung stolpern Harfouch und Schweiger verloren wie Hänsel und Gretel durch die Geschichte.“ (tip) UT-Kino

H

The Haunting USA 1999, R: Jan De Bont, D: Liam Neeson, Catherine Zeta-Jones / Originalfassung ohne Untertitel

Originaltitel und -fassung von „Das Geisterhaus“. Kurzkritik siehe dort. UFA-Palast

Helden wie wir Deutschland 1999, R: Sebastian Peterson, D: Daniel Borgwardt, Xenia Snagowski

„Pünktlich zum zehnten Jahrestag der Maueröffnung kommt nach Leander Haußmanns „Sonnenallee“ die zweite Verfilmung eines Romans von Thomas Brussig in die deutschen Kinos. Die einfallsreich und erfrischend ungewöhnlich gedrehte Ostkomödie, die das Leben von Klaus Uhlzscht und von der Suche nach seiner großen Liebe Yvonne erzählt, ist unterlegt mit geschichtlichen Ereignissen. Vom Mauerbau über den Prager Frühling bis zur Öffnung der Mauer, an der Uhlzscht nicht wenig Anteil hat. In bester „Forrest Gump“-Manier baut Regiedebütant Sebastian Peterson Doku-Szenen, Trick- und Realsequenzen zu einer faszinierenden und amüsanten Historiencollage.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, Cinestar-Kristallpalast, Casablanca (Ol)

I

Inspektor Gadget USA 1999, R: David Kellogg, D: Matthew Broderick, Rupert Everett

„Ein Wachschutzbeamter wird nach einem explosiven Unfall in das ultimative „crime-fighting-tool“ Inspektor Gadget umgebaut. In Disneys Robocop für Kinder bekommt er es mit einer postmodernen Variante von Captain Hook zu tun, dem bösen Mr. Claw. Schnelles, kurzweiliges Kino für einen verregneten Sonntagnachmittag im Kreise der Knirpse. Stubenrein und mit vielem technischen Spezialeffekt-Firlefanz.“ (tip) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast, UFA-Palast, Passage (Del)

J

Jacob der Lügner USA 1999, R: Peter Kassowitz, D: Robin Williams, Alan Arkin

„Der wundersame Roman um den Ghettobewohner Jakob, der ausgerechnet im Polizei-Hauptquartier eine Rundfunknachricht vom Nahen der russischen Truppen aufschnappt, war eines der ersten literarischen Werke, die sich an das große Thema Holocaust mit melancholischem jüdischem Witz heranwagten. Jakob erzählt die frohe Kunde weiter, und weil plötzlich alle glauben, er habe ein eigenes Radio, ist er gezwungen, immer neue Nachrichten zu erfinden, um die Hoffnung schöpfenden Ghettobewohner nicht zu enttäuschen: ein Lügner aus Barmherzigkeit. 1974, fünf Jahre nach seiner Veröffentlichung, wurde Jurek Beckers Meisterstück von der Defa verfilmt, und nun hat auch Hollywood es entdeckt. Fairerweise ist anzumerken, dass die Adaption schon vor Roberto Benignis Hit „Das Leben ist schön“ entstand, dem sie frappierend gleicht: kein Trittbrettprojekt, sondern ein sorgsam geplantes „star vehicle“. Das Vehikel transportiert in diesem Fall Robin Williams, und der menschelt als Jakob so feuchtwarm vor sich hin, als wolle er zu seinem Oscar nun auch noch den Friedensnobelpreis gewinnen.“ (Der Spiegel) Filmstudio, Cinestar-Kristallpalast, Ziegelhof-Kino (Ol)

James und der Riesenpfirsich USA 1996, R: Henry Selick, D: Paul Tery, Pete Postlewaite

„Märchen-Musical- und Obstfans werden sich beim Puppentheater aus der „Nightmare before Christmas“-Werkstatt um Tim Burton wohlfühlen. Die Aschenputtel-Geschichte des kleinen James, der vor seinen bösen Tanten auf einen ins gigantische gewachsenen Pfirsich flieht und dabei Freunde unter den mitreisenden Insekten findet, besitzt genügend Herz, um den wohligen Zynismus der Randy Newman-Songs abzufangen.“ (TV-Spielfilm) Schauburg

K

Kiriku und die Zauberin Frankreich/Belgien/Luxemburg 1999

„Kiriku kommt in einem afrikanischen Dorf zur Welt. Sogleich stellt er sich als der geborene Erlöser heraus, der gegen die böse Zauberin Kabara kämpft. Erfrischend lehrreiche Do-it-Yourself-Fabel jenseits der aalglatten Disney-Unterhaltung. Die ungewohnte Animation des afrikanischen Märchens in erdigen Farben ist eine vielschichtige Erzählung voller Überraschungen. Auf die verschwenderische Optik Hollywoods muss man zwar verzichten, aber das tut dem Film eher gut, als dass es ihm schadet.“ (film.de) Cinemaxx

Kopfleuchten Deutschland 1998, R: Thomas Bergmann, Mischka Popp

„Dokumentarfilm über Personen, die an Kranheiten oder Verletzungen des Gehirns leiden. Sympathische, vorsichtige Erkundung von geistigen Phänomenen, die der Volkmund hilflos-treffend mit Analogien wie „nicht ganz dicht“ umschreibt. In der Begegnung mit solchen Menschen scheint Würde und eine eigenwillige Genialität auf, die durch ihre „Spezialbegabungen“ auch zum Nachdenken über das Wunder des Bewußtseins anregt.“ (filmdienst) Kino 46

L

Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly

„In einem kleinen Dorf im Süden Irlands stirbt Ned Devine, der Gewinner des großen Lottojackpots, vor Schreck an einem Herzschlag. Doch ist das ein Grund, dass er seinen Gewinn nicht bekommt? Seine Nachbarn fassen den Plan, dem von der Lottogesellschaft entsandten Prüfer einen Gewinner namens Ned Devine zu präsentieren. „Waking Ned Devine“ ist einer dieser raren Filme, bei dem einem endlich wieder bewußt wird, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann.“ (TV-Spielfilm) Cinestar-Kristallpalast

M

The Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne / OF mit Untertiteln

„Die Story bedient sich bei Mythen der Filmgeschichte, plündert „Alien“ ebenso wie „Strange Days“: die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung. Der Clou des Films sind die mitreißenden Kung-Fu-Choreographien und sensationelle Special Effects. Nach „Matrix“ werden Action-Filme anders aussehen.“ (Der Spiegel) Kino 46

Mein liebster Feind – Klaus Kinski Deutschland 1999, R: Werner Herzog, D: Klaus Kinski spielt sich selbst als Monster

Es war die Hassliebe des neuen deutschen Films! Die fünf Filme, die Werner Herzog zusammen mit Klaus Kinski machte, waren allesamt monumental – entweder in ihrer Kühnheit, wie „Aguirre“, „Woyzeck“ und „Fitzgeraldo“ oder in ihrem Scheitern wie „Nosferatu“ und „Cobra Verde“. Bei jedem dieser Filme hörte man bizarre Geschichten von den abenteuerlichen Dreharbeiten, von den Tobsuchtsanfällen Kinskis und dem Masochismus Herzogs. Es stellte sich mit der Zeit der Verdacht ein, dass ein Film über diese beiden ewig Streitenden spannender und wahrhaftiger wäre als die tatsächlich gedrehten Werke. Jetzt, acht Jahre nach dem Tod von Kinski, hat Herzog schließlich diesen Film gemacht. Auf den ersten Blick ist „Mein liebster Feind“ eine ganz konventionelle Dokumentation mit Filmausschnitten, Interviews mit Kinskis FilmpartnerInnen und mit Herzog als Hauptbelastungszeugen, der an die Drehorte von „Aguirre“ und „Fitzgeraldo“ fährt, um etwa genau an der Flussbiegung von einem Tobsuchtsanfall Kinskis zu erzählen, der vor 27 Jahren tatsächlich passierte. Aber Herzogs barocke Sprache („Jedes weiße Haar auf meinem Haupt nenne ich Kinski“) und seine ganz und gar subjektive Herangehensweise enthüllen mindestens so viel über den Filmemacher selber wie über das Objekt seiner (künstlerischen) Begierde. So ist dies eine halb zärtliche, halb zornige Doppelbiographie von zwei Besessenen, die auf eine ganz eigene, völlig irrationale Weise füreinander geschaffen waren. (hip) Cinema

Message in a Bottle USA 1999, R: Luis Mandokis, D: Kevin Costner, Robin Wright Penn, Paul Newman

„Geschiedene Journalistin entdeckt Flaschenpost romantischen Inhalts und erwidert sie mit ebensolchen Empfindungen. Der Unbekannte: ein verwitweter Segelbootbauer in den angeblich besten Jahren, der seiner allzufrüh verstorbenen Künstlerfrau eine beinahe reliquienkultische Verehrung entgegenbringt. Luis Mandokis mit der großen Kelle angerührter Schauspielerfilm leidet unter anderem an der allzu guten Werbespot-Verträglichkeit mancher Bilder und an der Aufsässigkeit, mit der unserer Tränendrüse das Ende als ein Hochtragisches empfohlen wird. Überzeugender als Kevin Costners mimische Stereotypien wirken Robin Wright Penn als weibliche Protagonistin und Paul Newman in der Rolle eines unbequem-hellsichtigen väterlichen Ratgebers.“ (Neue Zürcher Zeitung) UT-Kinocenter, Ziegelhof-Kino (Ol)

Mickey Blue Eyes USA 1999, R: Kelly Makin, D: Hugh Grant, James Caan, Jeanne Tripplehorn

„Was droht einem Filmstar, wenn seine Lebensgefährtin das Sagen bei seinem neuesten Kinofilm hat? Seine Filmpartnerin ist lange nicht so schön wie in den anderen Filmen! Genau dies passiert gerade Hugh Grant, dessen Lebensabschnittpartnerin Elisabeth Hurley „Mickey Blue Eyes“ produzierte. In seine letzten Erfolgskomödie „Notting Hill“ eroberte Grant immerhin Julia Roberts, und jetzt fragt man sich unwillkürlich, warum er sich danach für eine (weithin unbekannte und eher blasse) Jeanne Tripplehorn so abstrampelt. Und diese Manko wiegt um so schwerer, weil der Film ansonsten rundherum gelungen ist. Good old „Dackelblick“ Grant spielt hier einen „Englishman in New York“: den Auktionär eines angesehenen Kunsthändlers, der sich ausgerechnet in die Tochter eines Mafia-Gangsters verliebt. Sie will ihn von ihrer Famile fernhalten, er bittet ihren Vater (natürlich in einem italienischen Restaurant) um ihre Hand, und der Rest ist eine Farce mit blauen Bohnen und bösen Buben, bei der Grant schließlich auf seiner eigenen Hochzeit den toten Bräutigam spielen muss. Der Plot ist eher hanebüchen und im Grunde nur ein Vorwand, um komische Szenen aneinanderzureihen, aber diese zünden so gut, dass man schließlich sogar Frau Tripplehorn in einem versöhnlicheren Licht sieht. (hip) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast, Passage (Del)

N

Ne günstige Gelegenheit Deutschland 1999, R: Gernot Roll, D: Benno Führmann, Armin Rohde, Herbert Knaup

„Underdog Benno Führmann hat kein Glück im Leben. Nachdem sein Chef ihn fertiggemacht und ausgenutzt hat, fliegt auch noch sein Wohnwagen in die Luft. Nach dem Versuch, einer Prostituierten bei der Beseitigung einer Leiche zu helfen, findet er sich plötzlich als Opfer der russischen Mafia wieder und hat durch Zufall eine Geisel am Hals. Das Trio Führmann, Rohde, Knaup ist die ideale Besetzung für diese Klamauk-Komödie. Das gute casting läuft aber angesichts des schlechten Drehbuchs etwas ins Leere.“ (film.de) CinemaxX

Nuit de la Glisse

Sonderveranstaltung, in der ein französischer Film über schicke Sportarten wie Wellenreiten, Snowsurfing usw. gezeigt wird. CinemaxX

P

Pi – alles hat ein System USA 1997, R: Darren Aronofsky, D: Sean Gulette, Mark Margolis / Originalfassung mit Untertiteln

„Das in kontrastreichem, grobkörnigen Schwarzweiß gehaltene Regiedebüt des New Yorkers Aronofsky schildert den Leidensweg eines genialistischen Mathematikers, der der Weltformel auf die Spur zu sein glaubt und dabei in die Fänge kabbalistischer Mystiker und skrupelloser Börsenspekulanten gerät. Beeindruckend ist die filmische Umsetzung der Entfremdung und ein Erlebnis ist vor allem die akustische Komponente des Films. Mit Geräuschen und synthetischer Musik bringt er den betäubenden Kopfschmerz des Getriebenen, die Euphorie und die Angst zum Ausdruck.“ (tip) Kino 46

Pippi außer Rand und Band Deutschland/Schweden 1970, R: Olle Hellbom, D: Inger Nilson

Der vierte Film der Serie mit der frechen Superheldin von Astrid Lindgren, die mit dieser Figur vielleicht mehr für die antiautoritäre Erziehung getan hat als all die Kindergruppen in den 60ern zusammengenommen. (hip) CineStar-Kristallpalast

Pippi geht von Bord Schweden/Deutschland 1969, R: Olle Hellbom, D: Inger Nilson

Im zweiten Film der Serie kämpft die Superheldin Pippi mit Piraten und befreit ihren Pappa, den hilflosesten Seemann aller Zeiten. Filmstudio

Propaganda Türkei 1999, R: Sinan Cetin, D: Kemal Sunal, Metin Akpinar / türkische Originalfassung mit Untertiteln

„Ein Film über politsche Grenzen und ihre zerstörerischen Auswirkungen (basierend auf einer wahren Begebenheit). Im Jahr 1948 muss der Hauptzollbeamte Mehti die bis dahin unsichtbare Grenze zwischen der Türkei und Syrien errichten - mitten durch seine Heimatstadt. Er ahnt nicht, welchen Schmerz er damit auslöst: In einem Volk, das sich als Ganzes sieht, werden Familien, Sprachen, Kulturen und Liebende auseinandergerissen.“ (Pressematerial) UFA-Palast

S

Sonnenallee BRD 1999, R: L. Haußmann, D: Katharina Thalbach, D. Buck

„Die Mauer steht wieder! Die speziellen Nöte und Freuden der DDR-Teenagergeneration der 70er Jahre zeichet Theatermacher Leander Haußmann sarkastisch und vor allem urkomisch nach. Leicht wird er es mit seinem scharfsinnigen, liebevoll ausgestattenten Kinodebüt nicht haben, schreckt er doch auch vor Slapstick und kleinen Plattheiten nicht zurück. Thema und der Autor der Romanvorlage Thomas Bussig liegen eindeutig im Trend: „Helden wie wir“, Bussigs anderer Ost-Roman, ist auch bereits verfilmt.“ (TV-Spielfilm) Filmstudio, CinemaxX, Casablanca (Ol)

Spiel der Götter Australien 1999, R: Khyentse Norbu, D: Jamyang Lodro

„Verschüchtert und von der beschwerlichen Reise erschöpft, kommen zwei Neuzugänge in ein buddhistisches Kloster in Tibet. Bald schließen sie Freundschaft mit dem lebenslustigen Orygens, der sie in die Welt der Mönche einführt. Seine Begeisterung für Fußball steckt die beiden Ankömmlinge sofort an. In der Küche verfolgen sie die Weltmeisterschaft gebannt. Für das Endspiel wollen sie einen Fernseher organisieren. Das erweist sich als schwieriges Unterfangen. Leichtfüßige Komödie, die eine unsentimentalen Einblick in den Klosteralltag gewährt. Die Erfahrungen am Set von Bertoluccis „Little Buddha“ schlagen für Regisseur und Drehbuchautor Khyentse Norbu positiv zu Buche.“ (film.de.) Schauburg, Casablanca (Ol)

Star Wars – Episode 1 – Die Dunkle Bedrohung USA 1999, R: George Lucas, Liam Neeson, Ewan McGregor

„Vor langer, langer Zeit, in einer weit entfernten Galaxis, machten Menschen Filme mit Menschen in ihnen, und einige davon machten Sinn. Dann ist etwas passiert, und die Menschen begannen, aus den Filmen zu verschwinden, zusammen mit dem Sinn. Für eine Weile machte es Spaß, diese Spektakel zu beobachten, aber langsam kippten die Filme in den Wahn. Der Witz liegt darin, dass die Zahl der Zuschauer, die sich solch einer Hypnose aussetzten, nicht sank, sondern durchs Dach schoss. Historiker sind sich darin einig, dass dieser Wechsel zum Ende des Jahrtausends mit einem George-Lucas-Film mit dem Titel „Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohung“ unumkehrbar wurde. Dessen Berechnung glitzert in jeder Einstellung: Der Höhepunkt ist hektisch explosiv, wie zu erwarten, aber es fehlt die Erlösung. Keiner von den Fans im Kino, nicht einmal die Kinder, jubelten oder schwangen ihre Fäuste in der erwarteten Manie, und es zwang sich der unangenehme Verdacht auf, dass Lucas dies absichtlich machte – dass er sich zurückhielt, weil ja noch mehr Gänge in der Küche warteten. „The Phantom Menace“ ist gleichzeitig kindisch unwissend und von Zynismus durchfressen. Ich würde ihn die Enttäuschung des Jahrzehnts nennen. Was ist es? Mist. Sagt es laut: Mist! “ (The N. Y.) UT-Kino, CinemaxX (auch OmU), Lindenhof-Lichtspiele (Wildesh.)

T

Tach Herr Doktor Deutschland 1999, R: Gernot Roll, D: Gerd Dudenhöffer, Sabine Urig, Horst Krause

„Kabarettist Gerd Dudenhöffer darf in seiner Paraderolle als Heinz Becker jetzt abendfüllend den reichen Nachbarn auf den Wecker fallen – vielleicht ein wenig zu lange, auch fürs Publikum.“ (TV-Spielfilm) Cinestar-Kristallpalast

13th Floor USA 1999, R: Josef Rusnak, D: Craig Bierko, Armin Müller-Stahl

„Gleich mit drei Realitäts-Ebenen spielt der komplexe Cyber-Thriller von Josef Rusnak, der mit „The 13th Floor“ unter den wachsamen Augen von Roland Emmerich sein US-Debut verwirklicht. Unzählige Computereffekte sorgen für das stimmige Ambiente und das spannende Drehbuch für prickelnden Nervenkitzel.“ (film.de) CineStar-Kristallpalast

Tobias Totz und sein Löwe Deutschland/Belgien 1999, R: Piet de Rycker, Thilo Graf Rothkirch

„Kinder ins Kino! „Sandmännchen“-Zuschauer kennen den Zeichentrick-Abenteurer Tobias Totz ja schon. Liebevoll animiertes Leinwandabenteuer mit den Stimmen von Nena, Hape Kerkeling, Jürgen von der Lippe und Ingolf Lück.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast, Wall-Kino (Ol)

Tötet Mrs. Tingle USA 1999, R: Kevin Williamson, D: Katie Holmes, Helen Mirren

„Auch „Scream“-Erfinder Kevin Williamson muss erkennen, dass nicht alles zu Gold wird, was er anfasst. Seine schwarze Schul-Rachekomödie hat zwar mit Helen Mirren eine großartige Hass-Titelheldin, bleibt aber eher belanglos.“ (TV-Spielfilm) CineStar-Kristallpalast

U

Ungeküsst USA 1999, R: Raja Gosnell, D: Drew Barrymore, David Arquette

„Drew Barrymore und David Arquette merkt man den Spaß an einer weiteren „Eine wie Keine“-Version an. Trotz der geistig beschränkten Highschoolszenerie vom Baseballspiel bis zum Abschiedsball ist der naive Charme und die klamaukige Handlung „Feel-Good“ pur. Die schrille 80er-Jahre-Retro knüpft an Barrymores „Eine Hochzeit zum Verlieben“ an.“ (film.de.) Cinestar-Kristallpalast

W

Werner – Volles Rooäää Deutschland 1999, R: Gerhard Hahn

„Zeichentricks aus dem norddeutschen Flachland: Mit dem Mix aus Kalauern, Alkoholhumor und langnasigen Deppen erreichten die zwei Vorgängerfilme jeweils über fünf Millionen Zuschauer, auch diesmal wird die Kohle wohl wieder kesseln..“ (Der Spiegel) CinemaxX

Y

You are Dead USA 1999, R: Andy Hurst, D: John Hurt, Rhys Ifans

„In „Notting Hill“ stahl Spike alias Rhys Ifans den Stars die Show, in dieser schrägen Krimikomödie steht der Waliser im Mittelpunkt. Und der englischsprachige Titelsong stammt aus Düsseldorf: von den „Toten Hosen“.“ (TV-Spielfilm) Cinestar-Kristallpalast

Z

10 Dinge, die ich an dir hasse USA 1999, R: Gil Junger, D: Julia Stiles, Heath Ledger

"Highschool-Komödie, die mit unbeschwertem Sitcom-Charme den Illusionen, Kraftproben und Verwicklungen junger Herzen folgt. Der gestresste Vater zweier ungleicher Schwestern hat bestimmt, dass die frühreife Bianca erst mit ihrem Verehrer ausgehen darf, wenn ihre schwer zickige Schwester Kat ebenfalls ein Date hat. So manche Verkupplungsstrategie geht nach hinten los, bevor sich die widerspenstige Schul-Emanze und der mühsam angeheuerte Schul-Proll zum Liebspaar mausern. Nicht besonders tiefgründig, aber dank des begabten Jungdarsteller-Ensembles immerhin temperamentvoll.“ (tip) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast, UT-Kino, Passage (Del)