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PDS lehnt Gauck ab

■ Mehrheit im Bundestag für den Stasi-Beauftragten als Redner zum 9. November

Berlin (rtr/AP) – Auch nach einem Kompromiss zur Einladung eines ostdeutschen Bürgerrechtlers geht die Kritik an der Feierstunde des Bundestages zum zehnten Jahrestag der Maueröffnung am 9. November weiter. Wie das Parlament am Freitag in Berlin mitteilte, wird als zusätzlicher Redner der Chef der Stasi-Akten-Behörde, der frühere DDR-Bürgerrechtler Joachim Gauck, am kommenden Dienstag sprechen. Die PDS kritisierte die Entscheidung als „höchst unglücklich“.

Dagegen hatten die Koalitionsfraktionen sowie die Opposition von CDU/CSU und FDP dem Vorschlag von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse zugestimmt, Gauck sprechen zu lassen. Die PDS-Bundestagsabgeordnete und Berliner PDS-Landesvorsitzende Petra Pau kritisierte, mit Gauck als Redner werde zum Ausdruck gebracht, bei der Öffnung der Mauer sei es „weniger um die Befreiung der Bürgerinnen und Bürger der DDR als vielmehr um ihre Überprüfung“ gegangen.

Nach dem am Freitag veröffentlichten Programm werden Gauck, Thierse sowie die ehemaligen Präsidenten von Sowjetunion und USA, Michail Gorbatschow und George Bush, jeweils zehn Minuten sprechen. Altbundeskanzler Helmut Kohl und sein Nachfolger Gerhard Schröder erhielten jeweils 15 Minuten Redezeit.

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