: Teuer speisen für Spenden
■ „Das Viertel isst ...“ am 16. November: In der Friedenskirche trifft man sich zum Benefiz-Speisen für ein Hilfsprojekt im ehemaligen Erdbebengebiet der Türkei
Mit den fast 1.000 Isomatten und Medizin-Geräten kamen die Viertelaner Anfang Oktober nicht weit: Die Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei wurden direkt am Flughafen abgefangen – zur zentralen Verteilung im Land. Jetzt aber packt die Initiative „Das Viertel hilft“ die Sache anders an – und will gezielt helfen mit Geldspenden, die auch am gewünschten Ziel landen. Am kommenden Dienstag laden Ortsamt und Friedenskirche deshalb zu einer neuen Aktion ein: Unter dem Motto „Das Viertel isst ...“ kommt das Viertel um 18 Uhr im Gemeindehaus zum Benefiz-Speisen zusammen.
Ein „schlichtes, warmes Abendessen“ tischen die Gastgeber dann auf – für runde 20 Mark und für alle, die „das Viertel zu dem machen, was es ist“: Nach „der Suppe“ gibt's Reden von Initiator und Ortsamtsleiter Robert Bücking und Birol Sertkük von der Initiative „Das Viertel hilft“ – und danach gibt's jede Menge Geld im Spendensäckel und Gespräche über Nöte und Attraktionen im Stadtteil.
Denn die Aktion ist auch ein neuer „Erfahrungsaustausch“ im Viertel, sagt Ortsamtsleiter Robert Bücking – und das künftig einmal im Jahr je nach Bedarf zu speziellen Themen von der Kinderversorgungs-Struktur bis hin zur „sozialen Lage“ im Stadtteil. Ein „Abend der Begegnung“ quasi.
Austausch soll es in diesem Jahr nun geben über Hilfsmöglichkeiten für die Erdbebenopfer in der Türkei. Bis Weihnachten will die Ini-tiative „Das Viertel hilft“ 50.000 Mark zusammenbekommen, um gezielt einem Projekt auf die Beine zu helfen: Dem Bau eines Medizin- und Sozialzentrums in Izmits Stadtteil Bekirpasa. Die Viertelaner hatten auf ihrer Türkei-Reise die Initiative „Halkevi“ kennen gelernt, die in der Noch-Zeltstadt Izmit ein solches „Haus des Lebens“ aufbauen möchte. „Der Transport unserer Sachspenden lief damals schief, weil sie zur Verteilung in ein zentrales Sammellager wanderten“, so Initiator Bücking.
Jetzt soll lieber Geld Mark für Mark nach Bekirpasa wandern – direkt an die Initiative „Halkevi“, die schon ein Grundstück gefunden hat. Das Bremer Geld soll in die Baumaterialien fließen. Noch in diesem Jahr könnte laut Bücking der Bau beginnen. Denn der „Winter, den alle befürchteten, ist jetzt eingetreten“ Noch immer lebten die Menschen, die ihre Häuser verloren haben, in Zelten. „Gerade werden stabilere Camps eingerichtet, die besser schützen.“ Aber das laufe langsam an – und deshalb fehle dringend ein fester Ort, „wo zum Beispiel Waschmaschinen zum Wäsche waschen stehen.“
Damit das Wirklichkeit wird, plant die Initiative „Das Viertel hilft“ aber noch weiter – und hat neben der Benefiz-Speisegala im Gemeindehaus in der Humboldstraße 175 noch weitere Aktionen ausgeheckt, verrät Robert Bücking: Das nächste größere Projekt soll eine Tombola sein, die die Viertel-Geschäfte veranstalten wollen – mit spendierten Einkaufsgutscheinen. Aber mehr verraten wird erst nach dem großen Speisen – am 16. November. kat
Anmeldung für „Das Viertel isst ...“ wird erbeten bis Freitag, 12. November unter Tel.: 7 42 42. Außerdem gibt es folgendes Spendenkonto: 16 72 195, Sparkasse Bremen, BLZ 290 501 01.
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